Arzneimittel

Medikamente: Besserer Schutz vor Fälschungen ab 2019

18.05.2017

Um die Sicherheit von Medikamenten noch weiter zu erhöhen, müssen ab 9. Februar 2019 verschreibungspflichtige Medikamente zusätzliche Sicherungsmerkmale auf ihrer Packung tragen. Diese überprüfen Apotheker, bevor sie das Medikament an den Patienten abgeben. Das teilt die Initiative securPharm e. V. mit, die das neue Sicherheitssystem entwickelt hat.

Ab 2019 gibt es ein neues Sicherheitssystem für Arzneimittel.
In Zukunft werden verschreibungspflichtige Medikamente noch sicherer.
© oneinchpunch - Fotolia

„Ziel ist es, dass jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel in jeder Apotheke eines EU-Mitgliedstaates sowie den EWR-Staaten künftig auf seine Echtheit überprüft werden kann, bevor es an den Patienten gelangt", so Dr. Reinhard Hoferichter, Vorstandssprecher von securPharm. Ob eine Packung bereits geöffnet wurde, sei künftig am sogenannten Erstöffnungsschutz erkennbar. Zudem soll eine individuelle Seriennummer auf jeder Packung für zusätzliche Sicherheit sorgen. Dieser Code wird in der Apotheke vor der Abgabe an den Patienten gescannt. Wurde eine Packung mit der Seriennummer schon einmal verkauft oder in den Handel gebracht, warnt das System automatisch den Apotheker und die Packung wird nicht abgegeben.

Hintergrund ist die EU-Fälschungsschutzrichtlinie aus dem Jahr 2011. Damals hatte die EU vorgegeben, dass Medikamente künftig fälschungssicher verpackt und gehandelt werden müssen. Bis Februar 2019 haben die Mitgliedsstaaten Zeit, einen Fälschungsschutz auszuarbeiten. In Deutschland hat securPharm die entsprechende Technik entwickelt. Neben verschiedenen Herstellerverbänden gehört der Organisation auch die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. an. securPharm betont, dass jede Handelsstufe der Lieferkette einen wichtigen Schritt zur Sicherung übernehmen müsse. Sowohl Hersteller, Großhändler und Apotheker als auch Reimporteure und Parallelhändler müssten einen Beitrag leisten. Zudem müssen die EU-Mitgliedsstaaten ihre Daten austauschen. Das soll mit einem zentralen, europäischen Datensystem geschehen, mit dem securPharm bereits verbunden ist. Das System wird bereits von Pharmaunternehmen, Apotheken und Großhändlern getestet.

cd/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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