28.12.2015
Das liege unter anderem daran, dass nicht alle Menschen gleich auf ein Medikament reagieren. Aus Studien gehe hervor, dass viele Menschen nicht akkurat einschätzen können, wie sehr sie durch ein Medikament beeinträchtigt werden, und ein übertriebenes Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten an den Tag legten, sagt Dr Tanya Smyth von der Queensland University of Technology. „Dies gibt Anlass zur Sorge, dass sich Fahrer als fahrtüchtig einschätzen, obwohl sie es nicht sind." Viele Fahrer seien zudem der Meinung, die beeinträchtigende Wirkung trete erst auf, wenn ein Mittel besonders häufig oder im Übermaß eingenommen werde. „Doch das ist nicht der Fall“, betont Smyth. Sie verdeutlicht dies am Beispiel von Benzodiazepinen: In Australien seien Autofahrer, die diese Mittel zur Behandlung von Ängsten und Schlafstörungen in therapeutischen Dosen oder höher eingenommen haben, häufiger für Unfälle verantwortlich.
Das Fahren unter dem Einfluss von verschreibungspflichtigen oder freiverkäuflichen Medikamenten könnte ähnlich gefährlich sein, wie unter dem Einfluss von Drogen, warnt Smyth. Es gebe Medikamente, die eine Vielzahl von Beeinträchtigungen verursachen, wie Müdigkeit, eine verlängerte Reaktionszeit, ein Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit, Zittern oder eine schlechtere Koordination. Warnhinweise auf den Verpackungen alleine seien jedoch unter Umständen nicht ausreichend, um Menschen davon abzuhalten, sich hinter das Steuer zu setzen. Hier sei das persönlichen Gespräch mit dem Apotheker wichtig. Dieser könne auf die Gefahren hinweisen und zum Beispiel darüber informieren, ob sich die Wirkung eines Mittels in Kombination mit Alkohol oder anderen Medikamenten unter Umständen noch verstärkt.
HH