15.03.2012
Die Wissenschaftler haben 49 Testpersonen untersucht. 23 von ihnen meditierten im Durchschnitt seit etwa 20 Jahren regelmäßig. Um die Hirnbeschaffenheit zu untersuchen, erfolgten Kernspin-Aufnahmen, die mit denen von gesunden Kontrollpersonen verglichen wurden. Bei den aktiv Meditation praktizierenden Testpersonen zeigte sich eine deutlich stärkere Faltung der Hirnoberfläche. Besonders erwähnenswert ist, dass diese Hirnfaltung mit der Anzahl der Meditationsjahre zusammenhing: Je länger die Testperson schon meditierte, desto stärker war auch die Hirnoberfläche gefaltet.
Die Großhirnrinde ist vor allem für das Gedächtnis, die Informationsverarbeitung, das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit zuständig. Sie ist stark gefaltet, Mediziner nennen diese Faltenbildung Gyrifikation. Dadurch vergrößert sich zum einen die Oberfläche der Hirnrinde, zum anderen aber kommen durch die Falten und Täler bestimmte Hirnregionen miteinander in Kontakt, was Experten zufolge die Hirnleistung fördert. Je mehr Falten die Hirnoberfläche aufweist, desto schneller werden Erinnerungen gebildet und Informationen verarbeitet.
Natürlich können die Veränderungen in der Hirnoberfläche auch mit anderen Umwelteinflüssen als der Meditation zusammenhängen oder gar genetisch bedingt sein, geben die Forscher zu bedenken. Dennoch würde gerade die Zunahme der Gyrifikation mit steigender Zahl der Meditationsjahre einen Hinweis darauf geben, dass die Effekte auch auf die Meditation zurückzuführen seien.
KK