30.11.2018
In Deutschland ist das Werbeverbot für Tabakerzeugnisse und E-Zigaretten deutlich weniger strikt als in anderen Ländern. Eine Studie aus Kiel zeigt nun, dass Kinder und Jugendliche durch Werbung zum Rauchen von E- und Tabakzigaretten verführt werden und von einem umfassenden Verbot profitieren würden.
Eine Befragung von 6 902 Schülern zwischen zehn und 18 Jahren ergab, dass 39 Prozent von ihnen Zigarettenwerbung wahrgenommen hatten. Sie verwendeten 2,3-fach häufiger E-Zigaretten und rauchten mit 40 Prozent größerer Wahrscheinlichkeit Tabak als ihre Altersgenossen, die keine Zigarettenwerbung gesehen hatten. Weitere Faktoren wie Alter, Experimentierfreudigkeit, Schulform und rauchende Freunde trugen ebenfalls zum Rauchen von Tabak und E-Zigaretten bei.
Dr. Julia Hansen, Wissenschaftlerin am Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel stellt fest: „In dieser großen Studie mit Jugendlichen sehen wir ein klares Muster: Diejenigen, die sagen, sie hätten E-Zigarettenwerbung gesehen, neigen eher dazu, E-Zigaretten und herkömmliche Zigaretten zu verwenden. Die Studie legt nahe, dass die Werbung für elektronische Zigaretten diese gefährdeten jungen Menschen erreicht. Gleichzeitig wissen wir, dass die Hersteller von elektronischen Zigaretten sogar kinderfreundliche Geschmacksrichtungen wie Gummibärchen, Kaugummi und Kirsche anbieten.“ Hansen ist deshalb der Meinung, dass sie vor jeglicher Art von Zigarettenwerbung geschützt werden sollten.
ZOU