17.07.2020
Je mehr Pornofilme ein Mann anschaut, desto mehr leidet seine Potenz. Das sagt ein internationales Wissenschaftlerteam, das eine Online-Befragung dazu ausgewertet hat. Der Konsum von Pornos beeinflusste auch die Einstellung zu Sex mit einem Partner: Etwa ein Drittel der Teilnehmer fanden ihn weniger anregend als Pornos.
Pornografie ist seit etwa 2007 zunehmend über das Internet verfügbar. Forscher aus Belgien, Dänemark und Großbritannien haben durch einen ausführlichen Online-Fragebogen und die Antworten von 3267 Männern herausgefunden, dass Pornos sich deutlich auf das Sexualleben auswirken: Rund 23 Prozent der Männer unter 35 Jahren, die an der Umfrage teilnahmen, hatten beim Sex mit einem Partner Anzeichen einer Störung der erektilen Funktion. Der Studienleiter Professor Gunter de Win von der Universität Antwerpen sagte: „Diese Zahl war höher, als wir erwartet hatten. Wir stellten einen sehr deutlichen Zusammenhang fest zwischen der Zeit, die mit dem Anschauen von Pornos verbracht wurde, und zunehmenden Schwierigkeiten mit der erektilen Funktion beim Sex mit einem Partner.“
Die befragten Männer konsumierten nach eigenen Angaben durchschnittlich etwa 70 Minuten pro Woche Pornos, normalerweise jeweils für 5 bis 15 Minuten. Es gab jedoch sehr große Unterschiede: Der Extremwert lag bei 1575 Minuten pro Woche. In der Umfrage empfanden nur 65 Prozent der Männer Sex mit einem Partner als aufregender als einen Porno. 20 Prozent gaben an, immer extremere Pornos ansehen zu müssen, um das gleiche Maß an Erregung zu erreichen wie zuvor. De Win sagte: „Wir glauben, dass die mit Pornos verbundenen Probleme mit der Erektion auf diesen Mangel an Erregung zurückzuführen sind.“ Die Studie wurde auf dem virtuellen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) vorgestellt.
ZOU