08.05.2020
Forscher haben eine neue Art von „Midlife-Crisis“ entdeckt: Personen zwischen 45 und 64 Jahren empfinden das Leben heute als wesentlich anstrengender – vor allem Hektik, finanzielle Unsicherheit und der Blick in die Zukunft machen ihnen zu schaffen. Hochgerechnet hatten Menschen diesen Alters im Jahr 2012 zwei Monate mehr Stress pro Jahr als 1995.
Die Forscher waren nicht erstaunt, dass die Menschen heute stärker gestresst seien als in den 90er Jahren, aber von der Altersgruppe, die hauptsächlich betroffen ist: „Was uns wirklich überrascht hat, ist, dass Menschen in der Mitte des Lebens etwa 19 Prozent mehr Stressfaktoren gemeldet haben. Und das sind 64 mehr Tage Stress im Jahr“, sagt Studienleiter David M. Almeida, Professor für menschliche Entwicklung und Familienforschung an der Pennsylvania State University. Durchschnittlich gaben die Befragten der zwei Umfragen aus den Jahren 1995 und 2012 zwei Prozent mehr Stressfaktoren an, was ungefähr einer zusätzlichen Woche Stress pro Jahr entspreche.
Im Gegensatz zu der altbekannten Midlife-Crisis, die mit dem Älterwerden zu tun hat, führen die Forscher den Stress unter anderem darauf zurück, dass Menschen mittleren Alters eine große Verantwortung tragen: „Sie sind für ihre Kinder und oft auch für ihre Eltern verantwortlich, dazu möglicherweise auch für Mitarbeiter bei der Arbeit. Mit dieser Verantwortung steigt der tägliche Stress – vielleicht passiert das jetzt mehr als in der Vergangenheit.“ Dazu komme, dass sich das Leben aufgrund des technologischen Fortschritts beschleunige.
ZOU