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17.08.2023
Simple Dinge werden häufig nicht hinterfragt. So war es bis vor Kurzem auch mit der Frage, ob nacheinander erfolgende Impfungen zur Grundimmunisierung und Auffrischung lieber in denselben Arm oder einmal links und einmal rechts erfolgen sollten. Eine Untersuchung der Universität des Saarlandes zu Covid-Impfungen zeigt: Teile der zellulären Immunantwort werden besser stimuliert, wenn derselbe Arm genommen wird.
Auf die Anzahl und die Bindungsstärke der Antikörper hatte es keinen Einfluss, ob die erste und zweite Impfung gegen Covid-19 in denselben oder in verschiedene Arme gegeben wurden. Aber in 67 Prozent der Fälle waren T-Killerzellen zwei Wochen nach der Impfung in denselben Arm nachweisbar, bei der Impfung in beide Arme dagegen nur bei 43 Prozent. Da die Killerzellen für die Virusabwehr wichtig sind, ist davon auszugehen, dass das Immunsystem der einseitig Geimpften bei einer Corona-Infektion wahrscheinlich besser auf das Virus reagieren kann. Zudem war die Fähigkeit der Antikörper, das Virus abzufangen größer.
Dadurch, dass das Virus neu war, hatten die Menschen zuvor noch keinen Kontakt mit dem Virus, was die Untersuchungsergebnisse verfälscht hätte. Prof. Martina Sester sagte: „So dramatisch sie auch verlaufen ist: Die Corona-Pandemie hat uns hier sehr geholfen.“
Bisher lässt sich noch nicht sagen, ob sich die Erkenntnisse auch auf andere Impfungen wie die jährlich Impfung gegen Influenza übertragen lassen. Es ist aber denkbar, dass auch hier die Impfungen besser wirken, wenn sie in denselben Arm verabreicht werden.