12.04.2019
Menschen, die daran glauben, dass alles in der Welt miteinander verbunden und voneinander abhängig ist, sind mit dem Leben zufriedener als diejenigen, die dies nicht tun. Dabei ist es unwichtig, ob sie einer Religion angehören oder nicht.
Aus den Ergebnissen von zwei großen Befragungen in Deutschland schließen Wissenschaftler der Universität in Mannheim auf einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Glauben an eine universelle Einheit und der Lebenszufriedenheit. Die Ergebnisse deuten sogar darauf hin, dass Menschen mit einer höheren Lebenszufriedenheit zusätzliche Vorteile haben, etwa eine höhere akademische Ausbildung und eine bessere Gesundheit im Alter.
Für die Studie führten die Forscher um Prof. Marie Edinger-Schons zwei Umfragen mit fast 75.000 Menschen in Deutschland durch, die deren Einheitsglauben messen sollten. Dabei wurden Fragen zu Aussagen wie „Ich glaube, dass in der Welt alles auf einem gemeinsamen Prinzip basiert“ oder „Alles in der Welt ist voneinander abhängig und beeinflusst sich gegenseitig“ beantwortet. Außerdem wurden die soziale Verbundenheit, Verbundenheit mit der Natur, Empathie und Lebenszufriedenheit der Teilnehmer gemessen.
In früheren Studien wurde häufig ein Zusammenhang zwischen Religion und Lebenszufriedenheit beschrieben. Edinger-Schons untersuchte nun, ob das Einheitsgefühl dabei eine Rolle spielt: „Wenn man den Einheitsglauben berücksichtigte, verschwanden viele der positiven Auswirkungen der Religionszugehörigkeit auf die Lebenszufriedenheit.“ Sie folgert, dass auch die Stärkung des allgemeineren Glaubens an eine universelle Einheit das Potenzial hat, das Leben der Menschen zu bereichern und sogar wirksamer sein könnte als traditionelle religiöse Überzeugungen.
ZOU