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15.11.2023
Für sein letztes Buch hat sich Samuel Koch auf die Suche nach der Schwerelosigkeit gemacht. Dafür sei die Corona-Pandemie verantwortlich gewesen, erzählt er, – eine Zeit, in der sich das Leben für sehr viele Menschen nicht besonders leicht angefühlt habe. „Dem wollte ich etwas Sinnvolles entgegensetzen, und damit war auch schon die Idee geboren, der Frage auf den Grund zu gehen, wie man die Schwere im Leben und unnötigen Ballast loswird.“
Eine Möglichkeit, Ballast loszuwerden, sieht er in der Fähigkeit, vergeben zu können. „Wenn man anderen Menschen nicht vergibt, ist man am Ende selbst derjenige, der die schwere Last trägt. Genauso wichtig ist es, sich selbst vergeben zu können. Und was das Leben auch ungemein leichter machen kann: Hilfe von anderen Menschen annehmen. Wir sind nicht dafür gemacht, als Einzelkämpfer durch das Leben zu gehen.“
Diese Erkenntnisse haben ihm geholfen, sein Schicksal anzunehmen und sich von seinem ehemaligen Leben als Stuntman in ein Rollstuhl-Leben umzugewöhnen. Seine Abhängigkeit vom Rollstuhl und anderen Menschen zu akzeptieren „hat mir – auch wenn es paradox klingen mag – wieder ein Stück innere Freiheit geschenkt. Allein das zu erkennen und zu akzeptieren, hilft viel. Abhängigkeit wird auch immer so negativ bewertet, dabei könnte man sie auch ‚Verbundenheit‘ nennen und als etwas Positives sehen, was das Leben leichter macht. Anderen Menschen zu helfen, ist ja auch etwas, woraus wir für uns selbst viel ziehen können. Mich macht es sehr glücklich, wenn ich nützlich sein und anderen Menschen helfen kann.“
Koch hat dafür den Verein „Samuel Koch und Freunde“ gegründet: speziell für Menschen, die anderen Menschen helfen. „Die Idee dazu kam mir während meiner Zeit in der Rehaklinik. Ich war damals in der glücklichen Situation, meine Familie und meine Freunde um mich zu haben. Das hat mir enorm viel Kraft gegeben.“ Er habe aber auch gesehen, dass andere Patienten viel weniger Unterstützung hatten – vor allem, weil ihre Angehörigen überlastet und überfordert mit dem schweren Schicksalsschlag in der Familie waren. Koch: „Das wollte ich gerne ändern und etwas für die Menschen tun, die sich um andere kümmern und dabei immer wieder an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen. Dafür organisieren wir mit dem Verein zum Beispiel regelmäßig eine ‚Familienzeit‘ für pflegende Angehörige. Eltern, Geschwister und Angehörige tanken dort zusammen Kraft und haben eine gute Zeit.“
Das komplette Interview mit Samuel Koch lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins vom 15. November 2023. Online lesen Sie das Interview ab dem 1. Dezember 2023 hier. Viele weitere Interviews mit Prominenten rund um die Gesundheit gibt es ebenfalls bei aponet.de.