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20.12.2023
Das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen steht regelmäßig im Fokus. Doch wie viele Bücher werden in der zweiten Lebenshälfte gelesen? Und gibt es Zusammenhänge mit Aspekten eines guten Lebens im Alter? Diesen Fragen sind Forschende des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) für das Deutsche Alterssurvey nachgegangen und befragten dazu 4.196 Personen.
Es zeigte sich, dass 41,7 Prozent der 46- bis 85-Jährigen in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens sechs Bücher gelesen hatten. Auch stellten die Forscher fest, dass die durchschnittlich gelesene Zahl der Bücher in den letzten 20 Jahren nicht abgenommen hat. Von einer Krise des Lesens kann in dieser Altersgruppe also keine Rede sein.
Zudem berichteten Menschen, die vergleichsweise viele Bücher gelesen haben, eher von häufigen positiven Emotionen und schätzten ihre Gesundheit allgemein besser einschätzten als Menschen, die gar nicht lasen. So gaben fast 86 Prozent der Vielleser an, häufige positive Gefühle zu erleben und über 63 Prozent in dieser Gruppe schätzten ihre Gesundheit gut oder sehr gut ein.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, belegt die Studie jedoch keinen genauen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Das bedeutet, dass nicht zwingend das Bücherlesen Emotionen und Gesundheitsempfinden positiv beeinflusst, sondern andersherum Menschen, die sich wohl und gesund fühlen, mehr lesen. Studien aus anderen Ländern legen den DZA-Forschern zufolge jedoch nahe, dass sich das Lesen von Büchern sehr wohl positiv auf verschiedene Aspekte eines guten Alterns auswirken kann.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Frauen und Männer regelmäßig befragt. Mehr als 20.000 Personen haben bislang an der Studie teilgenommen.
Quelle: Deutscher Alterssurvey: Bücherlesen in der zweiten Lebenshälfte