11.03.2019
Menstruationstassen, auch Moon Cups oder Menstruationsbecher genannt, sind weich und trichterförmig und werden in die Vagina eingeführt, um das Menstruationsblut aufzufangen. Nach einer gewissen Zeit werden sie dann entnommen, ausgeleert, gespült und wieder eingesetzt. Immer mehr Frauen interessieren sich für diese Hygienemethode, berichtet Dr. Eva Neunhoeffer, Gynäkologin aus Tübingen. Dies sei an steigenden Verkaufszahlen, Marktanteilen und auch an vermehrten Nachfragen zur Anwendung in ihrer Praxis zu erkennen.
Der Vorteil der Tassen ist, dass sie ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind. Sie sparen Kosten und vermeiden Müll. Im Laufe eines Lebens verbrauchen Frauen etwa 10.000 bis 17.000 Tampons und Binden. Eine Tasse hält im Schnitt laut Herstellerangaben etwa 10 bis 15 Jahre, die Anschaffungskosten liegen bei 10 bis 30 Euro.
Die Tassen sind aber nicht für alle Frauen geeignet. Da sie nicht sehr eng gefaltet werden können, wie Neunhoeffer berichtete, sind sie für schmal gebaute junge Frauen eher nicht zu empfehlen. Da bei der Anwendung laut Packungsangaben auch das Jungfernhäutchen Schaden nehmen kann, ist die Verwendung auch nicht unbedingt für jungfräuliche Mädchen geeignet. Aufpassen müssen auch Frauen, die mit Spiralen verhüten, da sich diese durch die Verwendung der Tassen verschieben können. Diesen Hinweis hat die Frauenärztin mittlerweile in ihre Beratung mit aufgenommen.
Vor der ersten Verwendung und nach jedem Zyklus müssen die Tassen durch Abkochen sterilisiert werden. Je nach Produkt können die Tassen acht bis zwölf Stunden getragen werden und ein Volumen von 15 bis 50 ml aufnehmen. Die Auswahl der Größe hängt von der Blutungsstärke und dem Körperbau der Frau ab.
ch/PZ/NK