22.08.2017
„Es ist nur eine Phase, die vorübergeht“: Sich dies bewusst zu machen und sich mental in die Zukunft zu versetzen, kann Teenagern helfen, mit stressigen Situationen besser umzugehen. Je weiter in die Zukunft, desto besser, wie die Studie von Forschern der der University of London in Großbritannien zeigt.
Die Studie zeigte: Wer sich gedanklich in die ferne Zukunft versetzt, reduziert damit negative Gefühle. Psychologen hatten junge Menschen zwischen 12 und 22 Jahren angewiesen, sich verschiedene Szenarien vorzustellen. Einige waren negativ, wie etwa durch eine Prüfung zu fallen, manche waren neutral, wie etwa ein Zimmer zu streichen. Wie die Forscher im Fachblatt Cognition and Emotion berichten, konnten die Jugendliche ihren Stresspegel am besten senken, wenn sie sich vorstellten, wo sie selbst in ein bis zehn Jahren stehen, anstatt sich die nahe Zukunft vorzustellen. Dies lege nahe, dass es nicht nur eine Frage des Distanzierens vom Hier und Jetzt sei, sondern dass auch die Länge der Zeit eine wichtige Rolle spiele.
Schon länger sei bekannt, dass es Erwachsenen bei Stress helfen kann, sich mental von einer Situation zu distanzieren, sagt Studienautor Dr. Saz Ahmed. Jetzt habe sich gezeigt, dass dies auch bei jungen Menschen funktioniert. „Wir haben gedacht, dass Jugendliche weniger gut darin sein könnten, mit dieser Strategie ihre Gefühle zu kontrollieren, weil sie weniger Erfahrung mit stressigen Situationen haben und eine weniger genaue Vorstellung davon haben, wie ihre Zukunft aussehen wird“, sagt Ahmed. Diese Annahme sei falsch, so die Psychologin. Bitte man Jugendliche, über ein Problem auf lange Sicht nachzudenken, seien sie durchaus in der Lage, das Problem im Kontext zu sehen – als kleinen Teil ihres Lebens. Die aktuelle Situation könne stressig sein, doch mit ein bisschen Hilfe seien sie in der Lage, den blauen Himmel jenseits des Sturms zu sehen.
HH