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13.12.2021
Wenn Migräne sehr häufig, stark und lang anhaltend vorkommt, verschreiben Ärzte vorbeugende Medikamente. Erstmals wurde eine Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Erenumab mit dem häufig verwendeten Medikament Topiramat verglichen, und das Ergebnis war eindeutig: Erenumab war nicht nur besser verträglich, sondern auch effektiver.
Knapp 800 Migräne-Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt und erhielten über 24 Wochen hinweg entweder Tabletten mit dem Wirkstoff Topiramat oder jeden Monat eine Injektion mit dem AntikörperErenumab. Unter denjenigen, die Erenumab erhalten hatten, brachen 11 Prozent die Behandlung ab, in der Topiramat-Gruppe waren es dagegen 39 Prozent. Mit Erenumab reduzierte sich die Anzahl der Migräne-Tage zudem bei deutlich mehr Patienten um die Hälfte als mit Topiramat (55 im Vergleich zu 31 Prozent), berichten Forscher in dem Fachmagazin „Cephalalgia“.
Etwa 20 Prozent der Frauen und 8 Prozent der Männer in Deutschland haben Migräne. Sie kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Für die Behandlung steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die individuell an die Häufigkeit, Dauer und den Schweregrad angepasst werden. Neben Medikamenten zur Linderung von akuten Migräneattacken stehen auch vorbeugende Medikamente zur Verfügung, die von den Patienten jedoch oft aufgrund von Nebenwirkungen abgesetzt werden. Eines davon ist der monoklonale AntikörperErenumab, der jedoch wesentlich teurer ist als andere vorbeugende Medikamente. Er darf deshalb erst verschrieben werden, wenn Alternativen versagt haben oder nicht eingesetzt werden können.
Quelle: DOI 10.1177%2F03331024211053571