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15.06.2023
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Darmflora auch die Stimmung beeinflusst: Bei Erwachsenen, die zusätzlich zu Antidepressiva Probiotika einnahmen, verbesserten sich innerhalb von acht Wochen die Symptome von Depression und Angst. Die Ergebnisse der Placebo-kontrollierten Studie wurden in der Fachzeitschrift „JAMA Psychiatry“ veröffentlicht.
Eine Nahrungsergänzung mit einer probiotischen Mischung aus 14 Bakterienstämmen linderte die Symptome von Personen, die wegen einer schweren depressiven Störung mit unzureichendem Erfolg mit Medikamenten behandelt wurden: 49 Erwachsene mit einer diagnostizierten schweren Depression, die auf verschreibungspflichtige Antidepressiva schlecht ansprachen, erhielten Probiotika oder ein Placebo. Im Laufe von acht Wochen zeigten sich in beiden Gruppen Verbesserungen, ab Woche vier gab es in der Probiotika-Gruppe jedoch größere Fortschritte.
Die Studie ist eine der ersten, die sowohl eine gute Verträglichkeit von Probiotika als auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit bei Erwachsenen mit Depressionen zeigt.
Prof. James Stone, leitender Forscher der Studie, sagte: „Es ist ein großes Problem, dass Menschen mit Depressionen oft nicht oder nur teilweise auf Antidepressiva ansprechen. Diese Studie ist ein wichtiger erster Schritt bei der Erforschung des Potenzials von Probiotika zur Behandlung von Depressionen. Probiotika sind eine akzeptable und verträgliche Ergänzung für Menschen, die bereits Antidepressiva einnehmen. Dies ebnet den Weg für Studien der Auswirkungen von Probiotika auf Depressionen und Angstzustände bei größeren Patientengruppen.“
Quelle: DOI 10.1001/jamapsychiatry.2023.1817