28.08.2012
Menschen mit lang anhaltendem Husten, der auf Medikamente nur schlecht anspricht, können jetzt hoffen: Der Wirkstoff Gabapentin, ein Mittel, das unter anderem zur Behandlung von Nervenschmerzen angewandt wird, bringe Betroffenen eine deutliche Erleichterung, berichten australische Forscher im medizinischen Fachblatt The Lancet.
Die Wissenschaftler hatten an 62 Patienten mit einem mehr als acht Wochen andauernden Husten die Wirkung und Verträglichkeit von maximal 1.800 Milligramm Gabapentin pro Tag untersucht. Nach acht Wochen zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, die durch das ständige Husten oft stark beeinträchtigt ist. Stärke und Häufigkeit des Hustens nahmen in der Gabapentin-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe ab. Die Autoren weisen allerdings darauf hin, dass die positiven Effekte nicht anhielten, nachdem die Behandlung beendet wurde. Dies spreche zumindest für den hustenstillenden Effekt, so die Forscher.
Chronischer Husten ist den Wissenschaftlern zufolge ein zunehmendes Problem, das mittlerweile rund elf Prozent der Bevölkerung betrifft. Der genaue Grund für die Hartnäckigkeit des Hustens ist noch unbekannt. Studien legen jedoch nahe, dass er ähnlich wie Nervenschmerzen mit einer dauerhaften Reizung bestimmter Nervenbahnen zusammenhänge, so die Forscher. Beim chronischen Husten haben die Patienten das Gefühl, Husten zu müssen, obwohl im Prinzip kein Grund dafür vorhanden ist. Das Gefühl werde vielmehr von feuernden Nervenzellen des zentralen Nervensystems verursacht. Menschen mit chronischem Husten reagieren daher empfindlich auf eine ganze Bandbreite von Faktoren, zum Beispiel Reden, kalte Luft oder Gerüche.
HH