24.07.2018
Ihrer Studie zufolge bemühen sich einige Hunde nicht nur stark um Trost, sondern überwinden sogar Hindernisse, um zu ihrem traurigen Besitzer zu gelangen. Hörten Hunde ihren Besitzer weinen, beeilten einige von ihnen sich besonders, eine mit einem Magneten verschlossene Tür aufzudrücken. Die Hunde drückten die Tür zwar nicht häufiger auf, aber wenn sie sie öffneten, taten sie es dreimal schneller als Hunde, deren Besitzer lediglich ein Wiegenlied summten. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Learning & Behavior.
Bei Hunden, die die Tür öffnen konnten und so ihrem weinenden Besitzer zu Hilfe kamen, fanden die Wissenschaftler zudem weniger Anzeichen für Stress. Anders sah es bei Hunden aus, die die Türe nicht öffneten. Sie zeigten starke sogenannte Stressmarker und waren offenbar zu beunruhigt, um aktiv zu werden. Ihre Inaktivität war also eher auf zu viel als auf zu wenig Sorge zurückzuführen, schließen die Forscher. Dieses Gesamtbild zeigte sich über viele Hunderassen hinweg, etwa Golden Retriever, Labradore, Shih Tzus, Möpsen und Mischlinge.
Hunde seien seit Zehntausenden von Jahren an der Seite des Menschen und hätten gelernt, unsere sozialen Signale zu lesen, erklärt Emily Sanford von der Johns Hopkins University in Baltimore. Fast jeder Hundebesitzer würde wohl unterschreiben, dass ein Hund die Gefühle seines Menschen verstehen kann. „Unsere Ergebnisse bestätigen das. Und sie zeigen, dass Hunde in Aktion treten können, wenn ihr Herrchen oder Frauchen in Schwierigkeiten gerät – ähnlich wie der berühmte Fernseh-Collie Lassie“, so Sanford.
HH