06.09.2013
Schlafentzug macht nicht nur träge, sondern torpediert auch die Selbstkontrolle in Sachen Ernährung. Schwedische Forscher fanden das heraus, nachdem sie unausgeschlafene Testpersonen einkaufen geschickt hatten.
Bei Männern, die die ganze Nacht nicht ins Bett gekommen waren, fanden sich in den Einkaufswagen am nächsten Vormittag deutlich mehr und kalorienreichere Nahrungsmittel als nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf. Durchschnittlich 9 Prozent mehr Kalorien und eine um 20 Prozent größere Menge an Nahrungsmitteln berechneten die Forscher. Die Teilnehmer durften für ihre Einkäufe alle dieselbe Summe ausgeben und zwischen 40 verschiedenen Produkten wählen. Darunter befanden sich sowohl kalorienreiche als auch -arme Nahrungsmittel. Damit ihr Verhalten nicht durch Hunger beeinflusst wurde, hatten sie vorher alle ein Frühstück erhalten.
Die Wissenschaftler hatten zudem gemessen, wie sich die Menge des hungrig machenden Hormons Ghrelin im Blut der Teilnehmer verändert hatte. Zwar stieg sie nach dem Schlafentzug an, doch stand dies nach Aussage des Studienleiters Colin Chapman nicht mit dem veränderten Einkaufsverhalten in Zusammenhang. "Unsere Ergebnisse deuten an, dass Menschen, die auf ihr Gewicht achten müssen, am besten auch für einen guten Nachtschlaf sorgen", so Chapman. Weitere Studien sollen noch genauer klären, inwiefern fehlender Schlaf das Einkaufsverhalten allgemein impulsiver macht.
RF