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Musik und Sprachen machen das Gehirn effizienter

22.05.2018

Wenn es darum geht, sich eine Telefonnummer zu merken, eine Einkaufsliste behalten oder etwas im Kopf auszurechnen, tun sich Musiker und zweisprachige Menschen oft leichter. Eine Studie kanadischer Forscher deutet nun darauf hin, dass das Gehirn in beiden Fällen effizienter arbeitet.

Musik und Fremdsprachen wirken sich positiv auf Hirnfunktionen aus.
Das Hirn von musikalischen Menschen arbeitet offenbar besser, wie eine neue Studie zeigt.
© michaeljung - Fotolia

Sowohl Personen, die ein Musikinstrument spielten, als auch Teilnehmer, die zweisprachig aufgewachsen waren, konnten besser erkennen, ob ein Ton aus der gleichen Richtung wie ein vorangegangener Ton kam. Dies zeigte sich bei Gedächtnistests, die der Psychologe Dr. Claude Alain von der Unversity of Toronto gemeinsam mit Kollegen durchgeführt hatte. Wie sie im Fachblatt Annals of the New York Academy of Sciences schreiben, konnten Musiker zudem schneller sagen, ob es sich dabei um die gleiche Art von Klang oder Geräusch handelte oder um ein anderes. Bei dieser Art von Aufgabe schnitten Zweisprachige gleich gut ab wie Teilnehmer, die kein Instrument spielten und einsprachig waren. Insgesamt fanden die Forscher heraus, dass Teilnehmer mit musischem oder bilingualem Hintergrund während der Gedächtnisaufgaben andere Hirnnetzwerke aktivierten als Menschen, die nur eine Sprache sprachen und kein Musikinstrument spielten.

Ein Musikinstrument zu lernen oder eine andere Sprache zu sprechen, scheine die Effizienz des Gehirns zu verbessern und könnte möglicherweise vor geistigem Abbau schützen, so Alain. Dass zweisprachig aufgewachsene Menschen beim Vergleich der Klänge länger brauchten, erklären sich Alain und Kollegen damit, dass die Informationen bei ihnen durch zwei Sprachverzeichnisse laufen müssen und deshalb die Verarbeitung der Töne möglicherweise länger brauche. Die Tatsache, dass bei dieser Teilnehmergruppe Bereiche stärker aktiviert waren, die mit dem Sprachverständnis zu tun haben, untermauere diese Annahme, so die Forscher. In einem weiteren Schritt wollen sie untersuchen, ob sich durch Kunst- und Musikunterricht die Hirnfunktionen verändern.

HH

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