12.01.2017
Menschen, die ein Musikinstrument spielen, haben eine schnellere Reaktionszeit als Nicht-Musiker. Zu diesem Schluss kommen kanadische Wissenschaftler, die untersucht hatten, wie sich langjähriger Musikunterricht auf die Reaktionszeit auswirkt.
In der Studie reagierten Musiker schneller auf sensorische Reize als Nicht-Musiker. Dies berichten Wissenschaftler von der Université de Montréal im Fachblatt Brain and Cognition. Die Musiker, die im Alter zwischen drei und zehn Jahren mit dem Musikunterricht begonnen hatten und ihr Instrument mindestens sieben Jahre spielten, hatten bei akustischen Reizen, bei Tastreizen oder einer Kombination aus beidem eine schnellere Reaktionszeit als Studienteilnehmer, die kein Instrument spielten. Ihre Erkenntnisse könnten insbesondere für ältere Menschen, deren Reaktionszeit mit dem Alter schlechter wird, wichtige Konsequenzen haben, so der leitende Forscher Simon Landry. Ein Musikinstrument zu erlernen, könnte Senioren helfen, schneller zu reagieren und aufmerksam zu bleiben. Je mehr man über den Einfluss von Musik auf grundlegende sensorische Prozesse wisse, desto eher könne man musikalisches Training bei Personen anwenden, so Landry.
In ihrer Studie hatten die Forscher getestet, wie schnell 16 Musiker und 19 Nicht-Musiker in einem stillen Raum auf unterschiedliche Reize reagierten. Dafür lag eine Hand der Testpersonen auf einer Box, die zufällig vibrierte, die andere auf einer Computermaus, um bei einem Reiz zu klicken. Der Reiz war entweder eine Vibration der Box, ein Geräusch, das aus einem Lautsprecher kam, oder beides gleichzeitig. Welches Instrument die Musiker beherrschten, spielte für die Reaktionszeit keine Rolle: An der Studie teilgenommen hatten acht Pianisten, drei Geiger, zwei Schlagzeuger, ein Bassist, ein Harfenist und ein Bratschist. Fast alle beherrschten zudem mindestens ein weiteres Instrument.
HH