Brüchige Nägel sind nicht nur unschön: Wenn sie einreißen, tut das auch ziemlich weh. Oft sind Verletzungen der Nagelplatte dafür verantwortlich. Um diese zu vermeiden, müssen die Nägel regelmäßig gefeilt werden, am besten mit Glas- oder Keramik-Feilen. Schneiden und Knipsen erzeugt Spannungen und führt zu Rissen in den Nägeln. Überschüssige Nagelhaut lässt sich vorsichtig mit Rosenholz- oder Gummihuf-Stäbchen zurückschieben. Nicht abschneiden oder knipsen, denn das kann die natürliche Barriere der Nagelhaut beschädigen.
Auch ein häufiger Kontakt mit Putzmitteln kann für brüchige Nägel verantwortlich sein. Um vorzubeugen, hilft es, beim Putzen atmungsaktive Handschuhe zu tragen und Hände und Nägel danach mit fetthaltigen Cremes zu pflegen, damit die Nägel nicht austrocknen.
Nahrung für die Nägel
In einigen Fällen kann auch ein Mangel an Nährstoffen für rissige Nägel sorgen. Ein weit verbreiteter Irrtum: Weder Calcium- noch Magnesiumsalze wirken brüchigen Nägeln entgegen. Beide Mineralstoffe sind nicht am Aufbau der Nagelplatte beteiligt – im Gegensatz zu Kieselsäure und Keratin. Um über die Nahrung Keratin aufzunehmen, eignen sich Eiweißprodukte. Kieselsäure erhält man in Form von Tabletten in der Apotheke.
Auch Biotin fördert das Nagelwachstum. Nüsse, Vollkornprodukte, Eier, Mangold und Avocados liefern das Vitamin über die Nahrung. Daneben gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel, in denen es enthalten ist. Wichtig ist: Bis man eine Wirkung von eingenommenen Vitaminen und Nährstoffen erkennt, braucht es seine Zeit. Denn Stoffe, die über die Blutbahn zum Nagel gelangen, verbessern nur den Aufbau des neu gebildeten Nagels, nicht aber die schon bestehende Nagelsubstanz.
Härtende Lacke
Um den bestehenden Nagel zu stabilisieren, eignen sich härtende Lacke, die es auch in der Apotheke gibt. Es gibt Lacke mit und ohne Formaldehyd. Die chemische Verbindung härtet den Nagel sehr effektiv, allerdings nur solange, bis der Lack wieder entfernt wird. Formaldehyd gilt jedoch als nicht ganz unbedenkliche Substanz. Den Vorzug geben Nagelexperten Lacken mit der Grundlage Hydroxypropylchitosan (HPCH), das die Wirkstoffe des Nagelhärters innerhalb weniger Stunden tief in den Nagel hineintransportiert und ihn von innen aufbaut. Nagelöle oder -cremes festigen den Nagel an sich nicht, da sie nicht ins Nagel innere gelangen. Allerdings halten sie die Nagelhaut geschmeidig und verhindern so, dass Risse entstehen.
Nagelpilz erkennen und behandeln
Veränderungen am Nagel stellen nicht immer ein rein kosmetisches Problem dar. Während Längsrillen Phänomene des Alters sind, deuten Querrillen, gelbe Farbe und Verdickungen des Nagels auf Nagelkrankheiten hin. Am häufigsten treten Pilzinfektionen auf. Zwar sind viele Anti-Pilzmittel auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich, der Arzt kann den Pilzbefall aber von anderen Krankheiten wie etwa Nagelpsoriasis unterscheiden, die anders behandelt werden müssen. Treten die Veränderungen zum ersten Mal auf, ist es daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Ciclopirox und Amorolfin sind Wirkstoffe, die das Pilzwachstum hemmen und als Nagellack aufgetragen werden. Für einen dauerhaften Behandlungserfolg müssen die Mittel mehrmals pro Woche so lange angewendet werden, bis der Pilz vollständig herausgewachsen ist. Das kann bis zu sechs Monate dauern. Auch eine Kombination aus Bifonazol und Harnstoff bekämpft den Pilz. Genaue Hinweise zur Art und Dauer der Anwendung gibt der Apotheker vor Ort.
Katrin Schmitt