SeniorenGesundheit

Treppenlift: Schwebend in den ersten Stock

Hanke Huber  |  15.04.2024

Wer Treppen nicht mehr gut bewältigt, kann von einem Treppenlift profitieren. Bei der Anschaffung gilt es, verschiedene Aspekte zu beachten.

Ältere Frau, nutzt einen Treppenlift.
Ein Treppenlift kann dabei helfen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben.
© Daisy-Daisy/iStockphoto

Als ihrer Mutter mit 98 Jahren der Weg zum Schlafzimmer im ersten Stock des gemeinsam bewohnten Hauses immer schwerer fiel, war Theresa W.* klar, dass sich etwas verändern muss. Die Gefahr eines Sturzes war trotz Handlauf zum Festhalten einfach zu groß. Die Lösung für ihr Problem: ein Treppenlift.

Mit einem sogenannten Sitzlift lassen sich gerade und kurvige Treppen über eine oder mehrere Etagen überwinden. Er wird auf ein Schienensystem montiert, wobei die Schienen dafür an der Wand oder auf den Stufen befestigt werden. Bei einer einklappbaren Sitzfläche braucht der Lift, wenn man ihn nicht benutzt, wenig Platz. Daneben gibt es für Rollstuhlfahrer spezielle Hub- und Plattformlifte. Eine etwas teurere Variante zum Überwinden von Stockwerken stellen Senkrechtlifte dar.

Im Internet finden sich verschiedene Anbieter. "Ich wollte gerne einen Treppenlift mieten, nicht kaufen. Da fielen schon einige Anbieter weg. Am Ende waren es drei, die ich angefragt habe", erzählt Theresa W. Um einen Kostenvoranschlag machen zu können, kamen daraufhin die Mitarbeiter der Firmen vorbei. Denn: Ein Treppenlift ist eine individuelle Anfertigung. Damit er passt, müssen Monteure zuvor die Treppe genau vermessen. "Bei mir macht die Treppe erst eine Kurve, dann geht sie gerade nach oben und endet im Flur", beschreibt Theresa W. Der Verlauf der Treppe wirkt sich auch auf den Preis aus. Gerade Treppen erfordern meist weniger Aufwand als gewundene. Bei mehreren Stockwerken wird außerdem mehr Material benötigt. Und auch das Baumaterial der Wände und Treppen spielt mitunter eine Rolle.

Mieten oder kaufen, neu oder gebraucht, sind weitere Faktoren, die den Preis beeinflussen. Außerdem wichtig: Was ist in den Kosten enthalten? Gibt es zum Beispiel eine Garantie und über welchen Zeitraum gilt sie? Ist die Wartung kostenlos oder entstehen Extrakosten? Was geschieht, wenn der Treppenlift Probleme macht? Gibt es einen Notdienst? Und wie sieht es irgendwann mit dem Rückbau aus?

"Nach dem Einbau habe ich eine genaue Einweisung bekommen, was bei der Nutzung zu beachten ist", blickt Theresa W. zurück. Das betrifft nicht nur den Gebrauch der Fernbedienung, sondern zum Beispiel auch die Pflege des Gestänges, auf dem der Stuhl fährt, wo sich der Akku laden lässt und den Sicherheitshinweis, dass nichts in die Zahnräder kommen darf. Letzteres geschieht offenbar gar nicht so selten. Viele nutzen den Treppenlift auch zum Transport von Alltagsgegenständen, etwa Wäsche. "Darauf wurde ich explizit hingewiesen. Verbunden mit dem Rat, Wäsche ausschließlich in einem Korb mit dem Lift zu befördern, wenn ich das tun wollte."

Dann kommt der Zeitpunkt für die Mutter von Theresa W., ins Bett zu gehen. Sitz und Armlehnen runterklappen, Platz nehmen, Fußstütze herunterklappen, Füße darauf, anschnallen und los geht es. Ein Lächeln legt sich auf das Gesicht der alten Dame. "Egal wie niedergeschlagen sie vorher gewesen sein mag. Wenn ich frage ›Wollen wir nach oben fahren?‹, freut sich meine Mutter immer."

*Name von der Redaktion geändert

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