16.06.2017
Vitaminpillen, Kapseln zum Muskelaufbau und andere Nahrungsergänzungsmittel werden gern gekauft - vor allem von Sportlern. Viele vertrauen den Werbeversprechen der Hersteller und kaufen die Produkte, weil sie sich davon eine höhere Leistungsfähigkeit erhoffen. Doch viele Mittel sind unnötig oder gar riskant, insbesondere wenn sie im Internet gekauft werden. Davor warnt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Mehr als die Hälfte der Deutschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, weil sie glauben, dass die Produkte die Gesundheit fördern. Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage von 2016 im Auftrag der Verbraucherzentralen hervor. Vor allem Sportler denken, dass sie ein Extra an Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen brauchen, um gute Leistungen zu bringen. Das gilt aber nur in Ausnahmefällen wie etwa für Leistungssportler in intensiven Trainings- und Wettkampfphasen. „Freizeitsportler können ihren Bedarf an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen mit einer ausgewogenen Ernährung problemlos abdecken“, sagt Brigitte Ahrens, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Rechtlich zählen Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln, für deren Sicherheit der Hersteller oder Inverkehrbringer verantwortlich ist. Anders als Medikamente werden sie nicht auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft. Bei längerer hoch dosierter Einnahme seien gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen. Grundsätzlich seien auch immer Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.
Besonders riskant sei der Einkauf von Produkten im Internet für Sportler unter anderem wegen möglicher Verunreinigungen mit Dopingsubstanzen. Wer dennoch zu Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Netz greifen will, wähle am besten Produkte, die auf Dopingsubstanzen geprüft sind. Hier helfen ein Blick auf die Kölner Liste, die jedoch keine allgemeine Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist. An erster Stelle stehe immer ein Check beim Arzt oder Ernährungsberater, ob tatsächlich ein zusätzlicher Bedarf an Nahrungsergänzung besteht, den eine Ernährungsumstellung nicht abdecken kann.
VZ Niedersachsen/NK