09.05.2019
Eine neue, auf Enzymen basierende Behandlung für extrem trockene Augen führte in einer frühen klinischen Studie zu einer Besserung der Beschwerden. Die neue Behandlung könnte eine Lücke schließen, da es bisher nur zwei Wirkstoffe gegen trockene Augen gibt, die nicht von allen Betroffenen gut vertragen werden.
Augentropfen, die ein Enzym namens Desoxyribonuklease, kurz DNase, enthielten, führten im Vergleich zu einem Placebo bei Personen mit sehr trockenen Augen nach acht Wochen zu einer deutlichen Verringerung von Hornhautschädigungen und entzündlichem Material auf der Augenoberfläche. Die Teilnehmer gaben in einer Befragung auch an, weniger unter den Symptomen eines trockenen Auges zu leiden.
Dr. Sandeep Jain, Professor für Augenheilkunde und visuelle Wissenschaften an der Universität in Illinois sagte: „Die Daten dieser frühen klinischen Studie legen nahe, dass DNase-Augentropfen bei der Behandlung von extrem trockenen Augen sicher und wirksam sein können, und wir freuen uns darauf, größere randomisierte Studien durchzuführen, um ihre Wirksamkeit definitiv zu beweisen.“
Bei trockenen Augen ist die Tränenproduktion gestört, und bestimmte weiße Blutkörperchen sammeln sich auf der Augenoberfläche an. Sie geben DNA ab, die das Auge reizt und noch mehr weiße Blutkörperchen anlockt, so dass ein Teufelskreis entsteht. Die Hornhaut entzündet sich, was zu Schmerzen und Lichtempfindlichkeit führen kann. Normalerweise wird die DNA von Enzymen aus dem Tränenfilm abgebaut. Bei Patienten mit trockenen Augen reicht dieser dafür aber nicht aus.
An der Studie hatten 47 Patienten mit sehr trockenen Augen teilgenommen. Sie verwendeten acht Wochen lang viermal täglich die Augentropfen, wobei die Hälfte von ihnen nur ein Placebo ohne Enzym erhielt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Translational Vision Science and Technology veröffentlicht.
ZOU