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Neue Fälle von Tollwut in New York

29.03.2019

Seit Beginn des Jahres wurden in New York City sechs Tollwutinfektionen bei Tieren bestätigt, vier davon in Manhattan, eine in der Bronx und eine auf Staten Island. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden in den USA nach verdächtigen Tierkontakten umgehend einen Arzt aufzusuchen.

In New York ist Tollwut noch nicht ausgerottet.
Tollwut kann über Wildtiere wie Waschbären, Fledermäuse oder Füchse übertragen werden.
© shutterstock

Jährlich werden in den USA etwa 35.000 Menschen wegen Verdacht auf Tollwut behandelt. „Die Gefahr, sich während einer USA-Reise mit Tollwut zu infizieren, ist aber äußerst gering", erklärt Professor Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM. Reisende sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass nach einem Kontakt mit Wildtieren wie Waschbären, Fledermäusen, Stinktieren oder Füchsen die Möglichkeit einer Tollwutinfektion besteht. Als verdächtig gilt ein Tierkontakt, wenn sonst scheue, wildlebende Tiere keine Scheu vor Menschen zeigen. Auch bei zutraulichen fremden Haustieren sei Vorsicht geboten.

„Für eine Infektion ist nicht einmal ein Biss nötig", erläutert Jelinek. Schon wenn der Speichel von infizierten Tieren in Berührung mit kleinen, offenen Hautstellen des Menschen kommt, könnten die Tollwutviren in den menschlichen Organismus gelangen. Ein Heilmittel gegen die Krankheit gibt es nicht, nach dem Ausbruch führt Tollwut ohne Ausnahme zum Tod. „In der Regel beträgt die Inkubationszeit drei bis acht Wochen. In Einzelfällen kann es sogar mehrere Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht", sagt der Reisemediziner.

Wenn es trotz Vorsicht zu einem Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier oder gar zu einem Biss gekommen ist, sollten Reisende so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung besteht aus einer Wundversorgung und einer post-expositionellen Immunprophylaxe: „Reisende, die bereits gegen Tollwut geimpft sind, erhalten allenfalls weitere Impfdosen zur Auffrischung des Impfschutzes. Wer jedoch über keine Tollwutimpfung verfügt, erhält neben der Impfung zusätzlich noch Immunglobuline verabreicht“, so Jelinek. Man könne davon ausgehen, dass die benötigten Medikamente in den USA erhältlich sind, anders als in Tollwutverbreitungsgebieten wie Asien, Afrika oder Lateinamerika. Hier rät das CRM Reisenden dazu, sich unbedingt vor Reiseantritt vollständig impfen zu lassen. Deutschland gilt seit 2008 als frei von klassischer Wildtollwut, jedoch kommt Tollwut noch in Fledermäusen vor.

NK

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