15.11.2018
Nervenzellen, die die Muskeln der Beine steuern, sind bei Personen mit dem Restless-Legs-Syndrom übererregbar. Dies führt zu unwillkürlichen Bewegungen und unangenehmen und schmerzhaften Empfindungen der Beine, die den Betroffenen häufig den Schlaf rauben. Diese neue Erkenntnis könnte zu einer verbesserten Behandlung führen.
Bisher sind Mediziner davon ausgegangen, das Restless Legs Syndrom werde durch genetische, stoffwechselbedingte und neurologische Ursachen hervorgerufen. Ein Team aus Wissenschaftlern der Universität in Göttingen, Sydney und Tennessee haben nun nachgewiesen, dass es die Nervenzellen sind, die die Muskeln der Beine ansteuern. Indem ihre Signale auf ein normales Maß reduziert werden, könnten die Symptome gemildert werden. Dies könnte durch neue Medikamente erfolgen, die die Kommunikation zwischen den Nerven- und Muskelzellen verändern. Studienautor Dirk Czesnik sagt: „Wir haben gezeigt, dass auch die Nervenzellen, die die Muskeln im Bein versorgen, für das Restless Legs Syndrom verantwortlich sind. Dadurch werden zusätzliche medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten denkbar, die auf diese Nervenzellen wirken.“
Das Restless Legs Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die besonders in Ruhe einen starken Bewegungsdrang in den Beinen verursacht. Betroffene klagen über Symptome wie Kribbeln, Brennen und schmerzhafte Krämpfe in den Beinen. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten kommt es zu unkontrollierten Zuckungen, die vor allem nachts auftreten.
Die Forscher hatten für die Studie bei Gesunden und Patienten die Erregbarkeit der Nervenzellen verglichen, die die Beine ansteuern. In weiteren Versuchen soll der Effekt verschiedener Medikamente näher untersucht werden.
ZOU