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Neue Therapie-Option bei Schuppenflechte

27.02.2015

Viele Krankheiten, auch die Schuppenflechte (Psoriasis), gehen auf ein fehlgeleitetes Immunsystem zurück. Deutsche Forscher fanden jetzt heraus, dass ein körpereigener Signalstoff, das Interleukin-4, kurz IL-4, die Immunreaktion verändert und bei Schuppenflechte helfen könnte.

Junge Frau, dunkelhaarig, weiße Sportkleidung bauchfrei, schaut auf ihren rechten Ellenbogen
Die entzündeten Hautbereiche bei Schuppenflechte finden sich häufig an den Gelenken.
© Zdenka Darula - Fotolia

Die Wissenschaftler von der Technischen Universität München (TUM) und der Universität Tübingen entdeckten in Versuchen mit Zellen von Mensch und Tier, dass IL-4 das Immunsystem daran hindert, zwei Signalstoffe herzustellen und abzugeben. Diese heißen IL-23 und IL-17. „Die Entdeckung ist sehr interessant“, sagt Studienautor Professor Tilo Biedermann von der TUM. IL-23 diene im Körper dazu, spezielle Immunzellen zu aktivieren und dadurch eine Entzündung auszulösen. Das IL-4 könne diesen Weg offensichtlich effektiv blockieren, so das Fazit des Dermatologen. In anschließenden Experimenten mit Mäusen konnten die Forscher dann auch zeigen, dass die Gabe von IL-4 über genau diesen Mechanismus die Entstehung von Hautentzündungen verhinderte.

Um ihre Erkenntnisse bei Menschen zu überprüfen, spritzten die Forscher in einer Patientenstudie 22 Studienteilnehmern, die an Schuppenflechte litten, über sechs Wochen IL-4 unter die Haut. Vor und nach der Therapie untersuchten sie Proben aus den betroffenen Hautbereichen der Patienten. Die Ergebnisse bestätigten die vorherigen Experimente: Vor der IL-4-Therapie hatten die Studienteilnehmer hohe Werte von IL-23 und IL-17 in ihrer entzündeten und juckenden Haut. Nach der Therapie waren die beiden Stoffe kaum mehr nachweisbar und die Entzündungen und schuppigen Hautveränderungen waren verschwunden. „Unsere Studienergebnisse zeigen, dass IL-4 sehr selektiv und erfolgreich Entzündungen eindämmen kann“, sagt Biedermann. Deshalb könnte der Therapieansatz vielleicht auch für andere Autoimmunerkrankungen sehr interessant sein, glaubt der Mediziner.

HH

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