08.01.2013
Noch in diesem Winter könnte auf Europa eine Welle schwerer Norovirus-Infektionen zukommen. Das "NoroNet", ein weltweiter Zusammenschluss von Infektionsexperten, rät Krankenhäusern, sich auf diese Epidemie vorzubereiten.
Daten aus Großbritannien, den Niederlanden und Japan zeigten, dass die Virusaktivität Ende 2012 hier deutlich höher gelegen hätte als in vorherigen Jahren, sagen die Experten. Erste Labor-Untersuchungen weisen darauf hin, dass eine neue Variante des Brechdurchfall-Erregers, genannt "Sydney 2012", für den Anstieg der Erkrankungszahlen verantwortlich ist. Die Zusammensetzung des Virus lasse befürchten, dass gegen diesen Erreger viel weniger Menschen immun seien als gegen bisherige Norovirus-Typen, schreiben die Experten in einer Warnmeldung.
Für Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin im vergangenen Jahr rund 100.000 Norovirus-Infektionen registriert, bei steigender Tendenz. Auch "Sydney 2012" sei hierzulande schon vereinzelt aufgetreten, hieß es. Noroviren werden von Mensch zu Mensch übertragen und sind hoch ansteckend. Die Infektionen häufen sich im Winter. Krankheitssymptome entwickeln sich innerhalb weniger Stunden bis Tage und bestehen hauptsächlich in plötzlichem Erbrechen und wässrigen Durchfällen, die zu erheblichem Flüssigkeitsverlust führen können, ausgeprägter Übelkeit und Krankheitsgefühl.
ch/PZ