31.01.2020
In einer Kooperation von Wissenschaftlern aus Manchester, Genf und Lausanne wurde eine neue antivirale Substanz aus Zucker entwickelt, die Viren bei einem Kontakt zerstört. Die Wirksamkeit gegen verschiedene Viren wurde bereits nachgewiesen. Die Methode soll künftig bei der Bekämpfung von Virus-Ausbrüchen helfen.
Die modifizierten Zuckermoleküle zerstören beim Kontakt die äußere Hülle von Viren, anstatt nur ihr Wachstum einzuschränken. Dieser neue Ansatz könnte Arzneimittelresistenzen vorbeugen, die bei antiviralen Medikamenten, die das Viruswachstum nur hemmen, zuweilen auftreten. Getestet wurde die Wirksamkeit bereits an einer Reihe von Viren, die z. B. Atemwegserkrankungen, Herpes, Hepatitis oder AIDS verursachen. Aufgrund der Breitbandaktivität dieser Substanz könnte sie auch gegen neu auftretende Viruserkrankungen wie das neuartige Coronavirus wirksam sein.
Antivirale Medikamente oft unzuverlässig
Viruzide – also Mittel, die Viren abtöten – sind üblicherweise für den Menschen giftig und können deshalb nicht eingenommen oder auf der Haut verwendet werden. Medikamente gegen Viren hemmen lediglich das Viruswachstum und sind nicht immer zuverlässig, weil die Viren gegen diese Behandlungen resistent werden können. Die neuen Viruzide aus Zucker sind dagegen für den Menschen nicht toxisch und töten Viren bei Kontakt ab.
Dr. Samuel Jones von der Universität Manchester sagte: „Wir haben erfolgreich ein neues Molekül entwickelt, bei dem es sich um einen modifizierten Zucker mit einem breiten Spektrum antiviraler Eigenschaften handelt. Da es viruzid wirkt, haben Viren Schwierigkeiten, Resistenzen zu entwickeln. Es ist eine neue Art von antiviralem Medikament und eines der ersten mit Breitbandwirksamkeit, so dass es die Behandlung von Virusinfektionen entscheidend verändern kann.“ Es könnte zum Beispiel in Cremes, Salben und Nasensprays Verwendung finden.
ZOU