02.06.2014
Wenn das Blut verklumpt, kann ein Herzinfarkt die Folge sein. Ein neuer Wirkstoff soll dies verhindern. Studienergebnisse wurden jetzt auf einem großen Apothekerkongress in Meran, Südtirol, präsentiert.
"Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um lebensbedrohliche Herzerkrankungen geht", erklärt Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Frankfurt am Main. Verklumpen sie und gelangen zum Herzen droht ein Herzinfarkt. Kein Wunder, dass Ärzte versuchen, dies unter anderem mit Medikamenten zu verhindern.
Bislang stehen dafür bereits einige Wirkstoffe zur Verfügung. Hierzu zählt zum Beispiel die Acetylsalicylsäure, kurz ASS genannt, die viele auch als Mittel gegen Kopfschmerzen kennen, und Clopidogrel, das ebenfalls viele Herzpatienten erhalten. Der neue Wirkstoff mit dem Namen Vorapaxar richtet sich an Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben und vor einem neuen Infarkt geschützt werden sollen. Schubert-Zsilavecz: "Er schützt Herzinfarkt-Patienten vor Komplikationen." Allerdings gehe dieser Schutz zulasten eines erhöhten Risikos für leichte bis schwere Blutungen. Ein generelles Problem, dass alle "Blutverdünner" mit sich bringen.
Für die amerikanische Arzneibehörde überwiegen die positiven Eigenschaften. Daher hat sie dem neuen Medikament die Zulassung erteilt. Überzeugt hat sie unter anderem eine Studie mit mehr als 25.000 Patienten. Patienten, die bereits einen Schlaganfall, eine Schlaganfall-Vorstufe oder eine Hirnblutung hatten, dürfen Vorapaxar allerdings nicht verwenden. Das Blutungsrisiko wäre zu groß. Die Zulassung für die Europäische Union wurde bereits beantragt.
PEF