03.04.2014
Wer im Nordwesten Deutschlands oder in Berlin geboren wurde, hatte die höchsten Chancen, 105 oder älter zu werden. Das belegt eine Arbeit des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock. Die dabei entstandenen Karten der Geburts- und Sterbeorte von Höchstaltrigen zeigen einzelne Gebiete extremer Langlebigkeit.
Während der Anteil der Höchstaltrigen bei der Auswertung nach Geburtsort in nordwestlichen Regierungsbezirken um mehr als 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt, erreicht er in Bayern stellenweise kaum die Hälfte. So bleibt Oberbayern um 53 Prozent hinter dem Mittelwert zurück, während die Regierungsbezirke Hannover (+53%) und Schleswig-Holstein (+52%) Spitzenreiter außerhalb der großen Metropolen sind. Die höchsten Werte verzeichnen die Städte Berlin (+59%) und Hamburg (+72%). Auf der Internetseite der Max-Planck-Gesellschaft findet sich eine Karte dazu.
„Die Höchstaltrigen scheinen überraschend sesshaft gewesen zu sein“, sagt Sebastian Klüsener, einer der zwei Hauptautoren der Arbeit. Etwa ein Drittel starb in ihrem Geburtsort. Die Hälfte der Uralten wohnte am Lebensende nicht weiter als 25 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt. Der Aufenthaltsort zu Beginn und Ende des Lebens seien für die Überlebenswahrscheinlichkeit besonders relevant, so Klüsener. Sein Kollege Rembrandt Scholz findet es darum „sinnvoll, nach Ursachen für die außergewöhnliche Langlebigkeit an diesen Orten zu forschen“. Der Frage, ob Sesshaftigkeit zu einem Überlebensvorteil führt, konnten die Forscher mit den vorhandenen Daten allerdings nicht nachgehen.
RF