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21.03.2022
Beeren, Gemüse, Fisch, Vollkornprodukte und Rapsöl sind die Hauptzutaten der nordischen Ernährung, die als äußerst gesund, schmackhaft und nachhaltig gilt. Eine neue Analyse zeigt, dass diese Ernährungsweise positive gesundheitliche Vorteile hat – unabhängig davon, ob man abnimmt oder nicht.
Bisher wurde die nordische Ernährung hauptsächlich mit gesundheitsfördernden Effekten durch Abnehmen in Verbindung gebracht. Aber das scheint längst nicht alles zu sein, denn auch ohne Gewichtsverlust waren stark übergewichtige Teilnehmer einer Studie nach sechs Monate deutlich gesünder als die einer Kontrollgruppe: Ihre Blutwerte zeigten einen gesünderen Fettstoffwechsel und eine bessere Blutzuckerregulation an. Und das, obwohl die Menschen gebeten worden waren, mehr zu essen, falls sie abgenommen hatten.
„Das ist überraschend, weil die meisten Menschen glauben, dass positive Effekte auf Blutzucker und Cholesterin ausschließlich auf Gewichtsverlust zurückzuführen sind. Hier haben wir festgestellt, dass dies nicht der Fall ist“, sagte Lars Ove Dragsted von der Universität Kopenhagen. Die Forscher betonen dennoch, dass die Gewichtsabnahme, die bei nordischer Ernährung häufig eintritt, für die allgemeinen gesundheitlichen Vorteile der Ernährung sehr wichtig bleibt.
Doch was genau führt zu den gesundheitlichen Vorteilen der nordischen Ernährung? Vermutlich die besondere Zusammensetzung der Fette: „Diejenigen, die am meisten von der Ernährungsumstellung profitierten, hatten andere fettlösliche Substanzen im Blut als die Kontrollgruppe. Dies sind Substanzen, die anscheinend mit ungesättigten Fettsäuren aus Ölen in der nordischen Ernährung verbunden sind“, erklärte Dragsted in der in Fachzeitschrift „Clinical Nutrition“.
Die nordische Ernährung ist an Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Grönland, die Färöer und Island angepasst und basiert auf Zutaten, die dort produziert werden. Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören beispielsweise Erbsen, Bohnen, Kohl, Zwiebeln und Wurzelgemüse sowie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Beeren. Bestandteil sind zudem Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Fisch und Schalentiere sowie pflanzliche Öle aus Raps, Sonnenblumen oder Leinsamen. Tierische Proteinquellen sind fettarme Milchprodukte sowie Fleisch, aber in deutlich geringerer Menge als derzeit üblicherweise gegessen wird.
Quelle: DOI 10.1016/j.clnu.2021.12.031