24.01.2012
Aus vorherigen Studien war bereits bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren die Schwere von Depressionen vermindern können. Eine mögliche Erklärung für diesen Effekt ist die Erhöhung des sogenannten brain-derived neurotrophic factor (BDNF). Dieser Wachstumsfaktor fördert die Heilung und den Aufbau von Nervenzellen und die Ausbildung von Verbindungen der Nervenzellen untereinander.
In einer Studie untersuchten die Wissenschaftler, ob die frühzeitige Gabe von Omega-3-Fettsäuren auch dabei helfen könnte, Angsterlebnisse durch traumatische Ereignisse schneller zu verarbeiten. An der Studie nahmen 15 Patienten teil, die nach einem Unfall wegen ihrer Verletzungen in der Notaufnahme eines Krankenhauses aufgenommen wurden. Dabei wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe, in der der Unfall zu einer erheblichen Stressreaktion geführt hatte und eine weitere Gruppe, bei denen es keine solch heftige Reaktion auf das traumatische Erlebnis gab. Über einen Zeitraum von 12 Wochen bekamen die Teilnehmer täglich 7 Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren. Durch Interviews und Untersuchungen 4 und 12 Wochen nach Beginn der Therapie beurteilten Psychiater die Schwere der posttraumatischen Stressreaktion.
Die BDNF-Spiegel waren unter der Gabe von Omega-3-Fettsäuren bei allen Patienten im Vergleich zum Normalwert erhöht. Bei den Patienten, die eine Stressreaktion auf den Unfall zeigten, blieben die Spiegel auf dem erhöhten Niveau stabil. Bei den anderen Patienten variierte der Wert zwischen der ersten Messung in der Notaufnahme bis zur letzten Messung nach 12 Wochen hingegen deutlich. Insgesamt waren die erhöhten BDNF-Spiegel mit einer Verminderung der Stressbeschwerden verbunden.
Omega-3-Fettsäuren könnten den Wissenschaftlern zufolge dabei helfen, schwere Ereignisse besser zu verarbeiten. Omega-3-Fettsäuren sind Stoffe, die für verschiedene Vorgänge im Stoffwechsel unverzichtbar sind, die der Körper aber nicht selbst herstellen kann. Sie kommen vor allem in Pflanzenölen und fetten Kaltwasserfischen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus diesem Grund, etwa ein- bis zweimal in der Woche Fisch zu verzehren, vor allem Makrele, Lachs oder Hering.
KK