Periorale Dermatitis

Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut, die vorwiegend Frauen jüngeren und mittleren Alters betrifft.

Was ist das? - Definition
Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut, die vorwiegend Frauen jüngeren und mittleren Alters betrifft. Insbesondere im Gesichtszentrum treten Rötungen, Schwellungen und Pusteln auf.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Rosaceaartige Dermatitis

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Ursache der Erkrankung ist weitgehend unbekannt. Da sie jedoch erst in den letzten 20 Jahren und bevorzugt in westlichen Ländern auftritt, vermutet man, dass der übermäßige Gebrauch von Pflegeprodukten sowie mechanische Irritationen z.B. zu häufiges Peeling die Auslöser sein könnten.
Die periorale Dermatitis kann insbesondere bei Patienten mit trockenem Hauttyp auch durch viel zu häufige Anwendung von Feuchtigkeitscremes entstehen. Die Haut quillt dann auf und überfeuchtet. Dies wurde auch schon bei Kindern und Kleinkindern beobachtet.
Der unkontrollierte Gebrauch von Kortisonsalben zur Behandlung einer vorher bestehenden Hauterkrankung im Gesicht führt ebenfalls häufig zum Auftreten der Erkrankung.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei der perioralen Dermatitis treten insbesondere im Bereich um den Mund (Nasolabialfalten, Kinn, Wangen), später auch im Bereich der Augenlider viele kleine hell- bis dunkelrote Knötchen und Pusteln auf. Die Haut ist gerötet und oft leicht schuppig. Typischerweise bleibt eine schmale Randzone der Lippen erscheinungsfrei.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei weiterem Fortschreiten kann das ganze Gesicht betroffen sein. Es kommt es zu Schwellungen, Brennen, Spannungsgefühl und Jucken. Der Verlauf ist chronisch und durch das Auftreten von Krankheitsschüben gekennzeichnet. Das Erscheinungsbild wechselt ständig. Bei Frauen kommt es häufig zu einer Verschlimmerung der Beschwerden jeweils vor Auftreten der Periodenblutung.
Die periorale Dermatitis ist eine harmlose, kosmetisch jedoch sehr störende Krankheit. Sie heilt narbenfrei ab, es kann jedoch immer wieder zu Rezidiven (erneutem Auftreten) kommen.
Die Einnahme von bestimmten Antibiotika ist meist sehr erfolgreich. Aber schon das konsequente Meiden aller Kosmetika kann zu einem langsamen Abheilen der perioralen Dermatitis führen. Ganz wichtig ist der Verzicht auf Kortison. Nach einer zunächst eintretenden Verbesserung treten die Beschwerden verstärkt wieder auf.
Wenn eine zusätzliche Infektion mit Hautpilzen oder -bakterien festgestellt wird, sollte diese behandelt werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die Rosacea, eine entzündliche Hauterkrankung die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft, hat ein ganz ähnliches Erscheinungsbild. Sie erstreckt sich jedoch in erster Linie auf Nase und Wangen und breitet sich von dort aus, während die periorale Dermatitis vorwiegend im unteren Gesichtsbereich auftritt.
Auch die Akne vulgaris, von der bevorzugt Jugendliche betroffen sind, sieht ganz ähnlich aus. Nur der Hautarzt kann eine korrekte Diagnose stellen und die richtige Therapie empfehlen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Weniger ist hier mehr:

  • Verzicht auf möglichst alle Kosmetika, insbesondere auf fettende Cremes
  • Reinigung nur mit warmem Wasser, eventuell mit milder Seife oder seifenfreien Syndets
  • keine mechanische Behandlung wie Tiefenreinigung der Haut oder "Ausquetschen" der Pusteln
  • auf keinen Fall Kortison anwenden. Es kommt zwar zunächst zu einer Verbesserung, anschließend aber zu einer deutlichen Verschlechterung des Krankheitsbildes.

Bearbeitungsstand: 21.11.2011

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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