Pflanzliche MedizinGesundheit

Pflanzen können Reizdarm beruhigen

PEF  |  15.11.2023

Bei welchen Beschwerden man an einen Reizdarm denken sollte und was sich dagegen tun lässt, erklärt Apothekerin Bernadette Beller.

Frau, hat Bauchschmerzen.

© dragana991/iStockphoto

Bei welchen Beschwerden man an einen Reizdarm denken sollte und was sich dagegen tun lässt, erklärt Apothekerin Bernadette Beller.

Welche Symptome treten bei Reizdarm auf?

Beller: Ein Reizdarm kann zu verschiedenen Beschwerden führen. Besonders häufig treten Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall auf. Oft kommen noch Krämpfe, Blähungen oder ein unangenehmes Völlegefühl hinzu. Welche Symptome auftreten und wie stark die Beschwerden sind, unterscheidet sich individuell. Manche Patientinnen und Patienten haben mitunter so starken Stuhldrang, dass sie sofort eine Toilette aufsuchen müssen. Anderen machen besonders Blähungen zu schaffen, etwa auf der Arbeit oder wenn sie sich verabreden.

Diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Wann spricht man von Reizdarm?

Beller: Wer nur kurzfristig unter Verdauungsproblemen leidet, etwa häufi gerem Stuhlgang, muss sich keine Sorgen machen. Von einem Reizdarmsyndrom spricht man erst, wenn die Symptome länger als drei Monate andauern und sie die Lebensqualität stark einschränken. Wichtig ist auch, dass andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen wurden. Als sinnvolle Diagnoseinstrumente eignen sich neben einem Symptomtagebuch auch das Führen eines Stuhlprotokolls beziehungsweise eines Ernährungstagebuchs.

Welche Medikamente lindern die Beschwerden?

Beller: Das hängt von der Art der Beschwerden ab. Wer zum Beispiel besonders unter einer Verstopfung leidet, profitiert von Medikamenten, die die Verdauung wieder auf Trab bringen. Besonders bewährt haben sich pfl anzliche Arzneimittel. Sie sind gut verträglich und wirken oft gegen mehrere Beschwerden. Sie finden sich auch in den Behandlungsleitlinien wieder, etwa hoch konzentriertes Pfefferminzöl als Monopräparat oder in Kombination mit Kümmelöl.

Was kann außer Medikamenten noch helfen?

Beller: Eine Standardtherapie gibt es nicht, dafür einige Maßnahmen, um den Reizdarm in den Griff zu bekommen. Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass ihnen sogenannte Probiotika guttun. Sie enthalten Bakterien, die eine gesunde Darmflora fördern. Es lohnt sich auch zu schauen, welche Lebensmittel einem guttun und welche nicht. Frisches Obst, frischgekochtes Gemüse und der Verzicht auf Süßes sind eine gute Basis. Eine strenge Diät hingegen kann zu Mangelernährung führen. Stress und Reizdarm bedingen sich gegenseitig, deshalb profitieren viele Betroffene zudem von Entspannungstechniken sowie ausreichend Bewegung und Sport.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Frage stellte Peter Erik Felzer.

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