20.02.2018
Eine strenge Handhygiene ist nicht nur in Krankenhäusern unabdingbar. Sie hilft auch in Pflegeheimen, die Sterberate und die Menge an Antibiotika-Verschreibungen zu verringern, insbesondere in Grippezeiten. Dies geht aus einer Studie hervor, an der 26 Pflegeheime in Frankreich teilgenommen hatten.
In Pflegeheimen, in denen konsequente Handhygiene speziell gefördert wurde, lag die Sterberate pro Monat mit 2,1 pro 100 Heimbewohnern niedriger als in einer Kontrollgruppe mit 2,65 pro 100 Bewohnern. Eine ähnliche Tendenz zeigte sich für die Verschreibung von Antibiotika, so das Ergebnis, das im Fachblatt American Journal of Infection Control (AJIC) veröffentlicht wurde. Speziell im Zeitraum von Januar bis März 2015, in dem in Frankreich eine große Zahl an Grippekranken zu verzeichnen waren, lag die Sterberate in Pflegeeinrichtungen, in denen auf eine gute Handhygiene geachtet wurde, um 30 Prozent niedriger. Zudem zeigte sich, dass der positive Einfluss auf die Sterberate mit dem Ende des Programms zur konsequenten Handhygiene ebenfalls endete. Dies unterstreiche, wie wichtig die Handhygiene speziell in Pflegeheimen sei, da die Bewohner oft schon mehrere Grunderkrankungen hätten und anfälliger für schwere Komplikationen seien, so die Forscher.
In 13 der 26 Heime war ein Programm zur besseren Handhygiene eingeführt worden, das sich an die Mitarbeiter, Heimbewohner, Besucher und externe Dienstleister richtete. Zum Programm gehörte ein leichterer Zugang zu Handseife durch kleine Behälter im Handtaschenformat und neue Spender, eine Informationskampagne zur Handhygiene mit Plakaten und Veranstaltungen und die Einrichtung von Arbeitsgruppen in jedem Pflegeheim, die sich mit der Umsetzung der Handhygiene-Richtlinien beschäftigen und diese den Mitarbeitern nahe brachten. Die Kenntnisse des Pflegepersonals wurden durch ein Online-Quiz überprüft.
HH