Lena Höppner
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19.02.2022
Bleibt das Wasser für längere Zeit in einer wiederverwendbaren Plastikflasche, können sich zahlreiche Substanzen, die potenziell gesundheitsschädlich sind, herauslösen und in das Wasser übergehen. Die Wissenschaftler wiesen in ihrer Studie über 400 verschiedene Chemikalien nach, die aus dem Material der Flasche auf das Wasser übergehen. Nach einer Reinigung in der Spülmaschine lag die Zahl sogar bei mehreren Tausenden.
Plastikflaschen gehören nicht in die Spülmaschine
„Die giftigsten Substanzen konnten wir nachweisen, nachdem die Trinkflaschen in der Spülmaschine waren – wahrscheinlich, weil durch den Spülvorgang das Plastik poröse wird und sich dadurch Stoffe rauslösen können“, sagt Studienautorin Selina Tisler von der Abteilung für Pflanzen- und Umweltnaturwissenschaften an der Universität Kopenhagen. Auch ein zusätzliches Spülen mit Wasser kann dies nicht beeinflussen, so das Ergebnis.
Fast 75 Prozent dieser Stoffe stuften die Wissenschaftler als potenziell gesundheitsschädigend ein, bei einigen Substanzen steht die abschließende Identifizierung noch aus. Zu den bekannten Chemikalien zählen verschiedene Weichmacher, Antioxidantien, Trennmittel und auch Rückstände eines Stoffes, der für die Abwehr von Mücken verwendet wird. Wie gefährlich diese Stoffe für die Gesundheit tatsächlich sind, ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht. „Nur, weil die Substanzen im Wasser sind, bedeutet es nicht, dass sie uns gesundheitlichen Schaden zufügen. Das Problem ist jedoch, dass wir es einfach noch nicht wissen“, sagt Tisler.
Die Wissenschaftler der Universität in Kopenhagen testeten drei verschiedene Trinkflaschen-Typen. Sie orientierten sich daran, wie die meisten Menschen normalerweise solche Trinkflaschen nutzten. Dafür ließen sie zunächst das Trinkwasser für 24 Stunden in den Flaschen. Diese waren entweder ohne vorherige Reinigung, in der Spülmaschine oder in der Spülmaschine und abschließend mit Wasser ausgespült worden.
Quelle: DOI 10.1016/j.jhazmat.2022.128331