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PMS: Woher kommt depressive Stimmung vor der Periode?

ZOU  |  31.01.2023

Bei manchen Frauen kommt es in den Tagen vor der Menstruation zu Depressionen. Das könnte daran liegen, dass bei ihnen der Botenstoff Serotonin im Gehirn schneller abtransportiert wird. Diese Erkenntnis eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten, berichtet ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Junge Frau, deprimiert, stützt ihren Kopf auf die Hände.
Sehr schlechte Stimmung in den Tagen vor den Tagen: Forscher haben herausgefunden, warum es einigen Frauen so geht und was sich dagegen tun lässt.
© tommaso79/iStockphoto

Der Transport des BotenstoffesSerotonin ist bei Frauen mit einer besonders schweren Form des prämenstruellen Syndroms (prämenstruelle Dysphorie, kurz PMDS) zeitweise gesteigert. Dies ist eine neue Erkenntnis, denn bisher dachte man, dass sich die Menge der Transporter im Lauf der Zeit nur geringfügig verändert. „Wir wissen, dass Östrogen und Progesteron Einfluss auf den Serotoninspiegel haben, welcher sich wiederum direkt auf die Stimmung auswirkt. Bei den Patientinnen mit PMDS scheint die Antwort des Gehirns auf diese Veränderungen im Zyklus falsch reguliert zu werden“, erklärte Julia Sacher, die die Ergebnisse zusammen mit ihrem Team in der Fachzeitschrift „Biological Psychiatry“ veröffentlicht hat.

Die Ergebnisse haben direkte Folgen für die Patientinnen: Sie brauchen nur gezielt über wenige Tage Antidepressiva einzunehmen, die den Transport von Serotonin hemmen. Tageslicht und die Ernährung können sich ebenfalls positiv auf den Serotonin-Haushalt auswirken: Käse, Geflügel, Soja-Bohnen, Tofu, Nüsse und dunkle Schokolade enthalten einen Vorläufer von Serotonin. Damit lassen sich allerdings keine so hohen Werte erreichen wie mit Medikamenten.

Das prämenstruelle Syndrom ist recht bekannt, da fast die Hälfte aller Frauen an den Tagen vor der Menstruation Anzeichen wie Stimmungsschwankungen, Unterleibs- oder Kopfschmerzen hat. Bei acht Prozent der Frauen kommt es zu einer schwereren Form, der prämenstruellen Dysphorie (PMDS). Dabei treten psychisch-emotionale Symptome wie Depressionen, Reizbarkeit, Aggressivität und Konzentrationsstörungen sowie körperliche Symptome wie Schlafstörungen oder Brustschmerzen auf. Diese beeinträchtigen die betroffenen Frauen teilweise so stark, dass sie in dieser Zeit ihren Alltag nicht bewältigen können.

Quelle: DOI 10.1016/j.biopsych.2022.12.023

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