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Potenzmittel nur nach ärztlicher Verordnung anwenden

10.04.2014

Vermeintlich peinliche Arzneimittel bestellen viele Menschen gerne online. Das gilt insbesondere für verschreibungspflichtige Potenzmittel mit dem Wirkstoff Sildenafil. Vielfach wählen Männer dafür dubiose Anbieter, um sich den Besuch beim Arzt und Apotheker zu ersparen. Das ist mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden, warnt die Apothekerkammer Niedersachsen und gibt Hinweise, wie die Behandlung bei Erektionsproblemen abläuft.

Zwei Apotheker hinter dem Handverkaufstisch.
Apotheker beraten diskret: Es gibt die Möglichkeit, einen Termin mit seinem Apotheker auszumachen oder in den Beratungsraum zu gehen, den viele Apotheken anbieten.
© Minerva Studio - Fotolia

Am Anfang muss immer ein Besuch beim Arzt stehen. Dieser wird feststellen, ob wirklich eine Erektile Dysfunktion vorliegt, und Krankheiten ausschließen, die ein Grund für die Erektionsprobleme sein könnten. Zudem prüft er, ob der Wirkstoff Sildenafil überhaupt für den Patienten geeignet ist. Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kürzlich erlittenem Herzinfarkt oder Schlaganfall, mit bestimmten Augenerkrankungen, schweren Lebererkrankungen, einem Blutdruck unter 90/50 mmHg, bestimmten Penismissbildungen oder Bluterkrankungen dürfen solche Mittel nicht einnehmen.

In der Apotheke erhält der Patient eine Beratung hinsichtlich korrekter Einnahme und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. So gibt es einige Herz-Kreislaufmittel (z. B. mit den Wirkstoffen Molsidomin oder Nitraten), bei denen es in Verbindung mit Sildenafil zu einer lebensgefährdenden, blutdrucksenkenden Wirkung kommen kann. Weiterhin treten Wechselwirkungen bei Antibiotika, Virus-hemmenden Mitteln und bestimmten Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen auf. Auch rezeptfreie Arzneimittel wie Johanniskraut können die Wirkung dieser Potenzmittel stören.

Wer sein Präparat dennoch im Internet bestellen möchte, erkennt eine vertrauenswürdige Internetapotheke am sogenannten DIMDI-Siegel. Klickt man auf das Siegel, wird man zur Website des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) weitergeleitet und erhält so die Bestätigung der Seriosität der Apotheke. Wie das Siegel aussieht und welche Apotheken es tragen, erfahren Sie auch vorab auf der Website www.dimdi.de. Weiterhin wird eine offizielle Versandapotheke das Präparat niemals ohne Vorlage des Rezeptes versenden.

AK-Nds/RF

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