14.06.2016
Ein neuer Wirkstoff könnte vielleicht schon bald vielen Menschen mit Schuppenflechte, fachsprachlich Psoriasis, dabei helfen, ihre entzündliche Hautkrankheit ganz oder zumindest teilweise unter Kontrolle zu bringen. Anlass zu dieser Hoffnung geben neue Studienergebnisse, die im Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Wie die Ergebnisse aus drei größeren Langzeitstudien zeigen, gingen Hautentzündungen bei 76 bis 81 Prozent der Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis durch den neuen Wirkstoff Ixekizumab innerhalb von etwa zwölf Wochen ganz oder fast ganz zurück. Auch nach gut einem Jahr hatte die Therapie kaum etwas von ihrem positiven Effekt eingebüßt. Bei 69 bis 78 Prozent der Studienteilnehmer hielt die Verbesserung auch in der 60. Woche noch an. Dies berichten Forscher um Erstautor Dr. Kenneth Gordon, Professor für Dermatologie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago, USA. „Noch vor zehn Jahren dachten wir, die komplette Beseitigung dieser Krankheit sei unmöglich“, sagt Gordon.
Die Autoimmunkrankheit äußert sich durch juckende, trockene und gerötete Stellen der Haut. Ärzte sprechen von einer moderaten bis schweren Schuppenflechte, wenn zehn Prozent der Haut oder mehr davon betroffen sind. Das neue Medikament wirkt, indem es einen Signalweg des Immunsystems neutralisiert, der Psoriasis fördert. Nebenwirkungen, die in den Studien aufgetreten waren, beinhalteten eine leicht erhöhte Rate von Neutropenie, das ist ein Rückgang an weißen Blutkörperchen, von Hefe-Infektionen und entzündlichen Darmerkrankungen, verglichen mit Placebo. Für die Zukunft sei es wichtig, die Sicherheit der Therapie über einen noch längeren Zeitraum als 60 Wochen zu überwachen, so die Forscher.
Um die Effektivität des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum zu beobachten, hatten die Forscher Daten aus drei Studien von über 3.700 Patienten mit moderater bis schwerer Psoriasis aus über 21 Ländern zusammengeführt. Die Teilnehmer der Studien hatten über mehr als ein Jahr hinweg entweder Injektionen mit Ixekizumab in unterschiedlichen Dosierungen erhalten oder eine Scheinbehandlung. Ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff soll im Frühjahr 2017 auf den Markt kommen.
HH