06.02.2017
Wird Schuppenflechte bzw. Psoriasis innerlich mit Tabletten, Injektionen oder Infusionen behandelt, wirkt das längst nicht bei allen Patienten mit moderater bis schwerer Schuppenflechte. Wie schwedische Forscher berichten, habe etwa einer von fünf trotz Therapie noch deutliche Probleme mit der Erkrankung.
Wie die aktuelle Studie mit 2.646 schwedischen Psoriasis-Patienten ergab, traten bei 18 Prozent der Studienteilnehmer trotz durchgängiger Therapie Hautprobleme auf, durch die sie sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die derzeit zur Verfügung stehenden Medikamente nicht ausreichen, um Patienten mit mäßig schwerer bis schwerer Psoriasis zu behandeln“, sagt Marcus Schmitt-Egenolf von der Umeå Universität. Und das, obwohl sich die Therapie von schwereren Formen der Schuppenflechte mit der Entwicklung der sogenannten Biologika vor etwa einem Jahrzehnt verändert hat. Die relativ teuren Arzneimittel, die das Immunsystem beeinflussen, linderten den Forschern zufolge Hautsymptome besser, seien weniger toxisch und verbesserten die Lebensqualität von Patienten. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Dermatological Treatment.
Die Patienten der Untergruppe, die nicht gut auf die Therapie ansprach, waren meist jünger und hatten einen höheren Body Mass Index (BMI). Sie litten zudem häufiger unter einer mit der Schuppenflechte in Zusammenhang stehenden Arthritis, waren häufiger Raucher und fühlten sich durch die Krankheit in ihrer Lebensqualität stärker beeinträchtigt.
Dass offenbar fast jeder fünfte Psoriasis-Patient, der durchgängig innerlich mit Medikamenten behandelt wurde, eine starke Krankheitsaktivität aufgewiesen habe, sei besorgniserregend, sagt Schmitt-Egenolf. Basierend auf ihren Ergebnissen raten die Autoren, dass bei allen Patienten, die wegen mäßig schwerer bis schwerer Schuppenflechte mit konventionellen Wirkstoffen therapiert werden, der Einsatz von Biologika in Betracht gezogen werden sollte. Jene, die schon mit Biologika behandelt werden, bräuchten unter Umständen neue Therapie-Optionen. Und letztlich sollten Patienten darin unterstützt werden, Lebensstilfaktoren zu verbessern.
HH