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21.11.2024
Zinkprodukte werden seit Jahrzehnten zur Behandlung von Erkältungen vermarktet. In der Theorie stört Zink die Virusvermehrung, aber ob das auch tatsächlich passiert, ist unklar. Die Durchsicht von insgesamt 34 Studien, in denen Zink als Behandlung oder vorbeugend eingesetzt wurde, lieferte sachte Hinweise darauf, dass es funktionieren könnte: Laut den Daten aus acht Studien mit 972 Teilnehmern verkürzte Zink die Erkältungsdauer im Vergleich zu einem Placebo um etwa zwei Tage. Allerdings war die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse eher gering. Ein Einfluss auf die Schwere der Erkältungssymptome war nicht erkennbar. Studien, in denen Zink vorbeugend eingesetzt wurde, ergaben keine eindeutigen Hinweise auf einen Nutzen der Einnahme vor dem Ausbruch einer Erkältung.
Zink kann Magen-Darm-Probleme verursachen
Häufig beschriebene Nebenwirkungen der Einnahme von Zink waren in den Studien Darmprobleme, Übelkeit und unangenehmer Geschmack. Schwerwiegende Nebenwirkungen gab es nicht.
„Obwohl es viele Studien zur Untersuchung von Zink gibt, variieren die Ansätze, so dass es schwierig ist, sichere Schlussfolgerungen zu ziehen. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob ihm das Risiko möglicher unangenehmer Nebenwirkungen den Nutzen einer eventuellen Verkürzung der Krankheit um einige Tage wert ist“, sagte Daryl Nault von der Universität Maryland.
Zink ist ein Mineral, das in vielen Lebensmitteln enthalten ist und eine Rolle bei der Immunfunktion spielt. Die meisten Menschen nehmen ausreichend Zink über die Ernährung auf. Im Alter und bei einigen chronischen Krankheiten kann es aber zu einem Mangel kommen.
Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD014914.pub2