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03.04.2024
Eine Auswertung von Patientenakten zeigt, dass Personen, die zu Beginn der Studie Angstzuständen oder Depressionen hatten, mit einer um etwa 55 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit innerhalb von zehn Jahren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelten. Dies war vor allem bei Frauen unter 50 Jahren zu beobachten. Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre Risikofaktoren in späterem Alter fast doppelt so hoch wie bei jeder anderen Gruppe. Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind z. B. Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes.
„Sobald eine junge Frau an Depressionen oder Angstzuständen leidet, ist ihr absolutes Risiko vergleichbar mit dem eines jungen Mannes. Es gibt eine Art Aufholphänomen, bei dem Depressionen und Angstzustände das Risiko erhöhen, das sonst sehr gering wäre“, sagte Dr. Giovanni Civieri von der Universität Padua.
Um einen Hinweis auf die Ursachen zu finden, untersuchte die Forschungsgruppe Hirnscans der Frauen. Diese zeigten bei jüngeren Frauen mit Angstzuständen oder Depressionen eine höhere Aktivität in Gehirnregionen, die an der Verarbeitung von Stress beteiligt sind.
Ob Behandlungen wie Antidepressiva oder Psychotherapie das kardiovaskuläre Risiko verringern können, ist noch unbekannt und soll weiter untersucht werden.