21.11.2018
Rauchen ist schädlich, das ist längst bekannt. Doch es ist noch nicht völlig klar, was genau der blaue Dunst in unserem Körper bewirkt. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun neue Details über die Folgen des Zigarettenkonsums aufgedeckt: Sie betreffen das Gen für einen Rezeptor, der an Entzündungen und der Neubildung von Blutgefäßen beteiligt ist.
Es zeigte sich, dass bei Rauchern das Gen für den G-Protein-gekoppelten Rezeptor 15 (GPR15) wesentlich aktiver ist als bei Nichtrauchern. Die Genaktivität ging dabei stark mit der Anzahl der pro Jahr gerauchten Zigaretten einher: Je mehr jemand rauchte, desto stärker wurde das Gen für GPR15 abgelesen. GPR15 ist sowohl an der Neubildung von Blutgefäßen als auch an Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt. „Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Teil werden die Erkrankungen durch Entzündungsvorgänge verursacht. Die Regulation und Funktion von GPR15 im Herz-Kreislauf-System zu untersuchen, ist daher sehr interessant“, sagt Doktorandin Tina Haase, die am Universitären Herzzentrum des UKE tätig ist.
Die gute Nachricht sei, dass sich dieser Prozess wieder umkehren lässt. Wer mit dem Rauchen aufgehört hatte, wies nach einiger Zeit auch wieder eine geringere Aktivität des GPR15-Gens auf. Bei Personen, die unvermindert weitergeraucht hatten, blieb die Aktivität des Gens jedoch unverändert hoch. Diese langfristigen Auswirkungen des Rauchens haben die Forscher anhand der Daten, welche zu Beginn der Studie und nach fünf Jahren erhoben wurden, untersucht. Für die Untersuchung werteten die Wissenschaftler die Daten von 1.292 Teilnehmern aus. Davon waren 593 Personen Nichtraucher, 477 ehemalige Raucher und 221 Raucher.
DZHK/NK