19.01.2018
Dass Rauchen negative Konsequenzen für die Gesundheit hat, ist allseits bekannt. Allerdings glauben Raucher sie in weiter Ferne, wie eine neue Studie von Wissenschaftlern der Universität Milano-Bicocca und der University of Surrey belegt. Eine verzerrte Wahrnehmung, die folgenreich sein kann.
Die Forscher hatten 162 Raucher und Nichtraucher dazu befragt, wann ihrer Meinung nach bei einer Person, die mit 18 Jahren anfängt, zehn Zigaretten pro Tag zu rauchen, negative Folgen für die Gesundheit auftreten würden. Die Folgen waren in leichte eingeteilt, wie gelbe Zähne und schlechter Atem, sowie in schwere, wie Lungenkrebs und Schlaganfall. Wie die Forscher im Fachblatt Journal of Cognitive Psychology berichten, setzten Raucher sowohl das Einsetzen leichter wie schwerer Auswirkungen im Schnitt später an als Nichtraucher.
Die falsche Vorstellung deute auf ein fehlendes Verständnis für die negativen Folgen des Rauchens hin und wie schnell der Körper geschädigt werden könne, so die Forscher. „Die verzerrte Wahrnehmung ist für Raucher unglaublich gefährlich“, sagt Dr. Patrice Rusconi von der University of Surrey. Sie könne Menschen dazu verführen, einen Rauchstopp oder ärztliche Untersuchungen im Hinblick auf Krankheiten, die mit dem Rauchen in Verbindung stehen, aufzuschieben oder nicht ernst zu nehmen.
HH