15.05.2012
Menschen mit Raucherlunge könnten von Akupunktur profitieren. In einer klinischen Studie in Japan verminderten die kleinen Nadeln bei den Lungenkranken die Atemnot, die schon bei kleineren Anstrengungen auftritt.
In der Studie hatten die Forscher 68 Patienten mit Raucherlunge zusätzlich zur medikamentösen Therapie mit Nadeln behandelt – die eine Hälfte von ihnen mit echten Akupunkturnadeln, die andere Hälfte mit stumpfen Nadeln. Besonderheit der stumpfen Nadeln: Obwohl sie nicht in die Haut eindringen, fühlt es sich so an, als ob sie es doch tun. So spüren die Studienteilnehmer den Unterschied nicht. Die Wissenschaftler maßen dann, wie stark die Atemnot der Patienten nach einem sechsminütigen Gang war und wie sie sich im Laufe der Therapie veränderte. Studienteilnehmer mit Akupunktur-Behandlung hatten nach zwölf Wochen deutlich weniger unter Atemnot zu leiden, als Patienten, die nur zum Schein akupunktiert worden waren.
Atemnot unter Belastung ist eine typische Folge der Raucherlunge, die Mediziner korrekterweise chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) nennen. Bei COPD leidet der Patient unter dauerhaft verengten Bronchien. Da Rauchen in 80 bis 90 Prozent der Fälle für diese Erkrankungen der Lunge verantwortlich ist, spricht man gemeinhin auch von Raucherlunge. Lungenärzte gehen davon aus, dass COPD bis zum Jahre 2020 die dritthäufigste Todesursache weltweit sein wird.
hh