14.03.2011
Sowohl die westliche als auch die östliche Medizin bezeichnen einen Menschen als gesund, wenn in seinem Körper Gleichgewicht herrscht. Dieses Gleichgewicht bezieht die westliche Medizin auf die Konzentration chemischer, körpereigener Stoffe. Die östliche Medizin strebt an, die jedem Menschen innewohnenden auch gegensätzlichen Energien Yin und Yang auszugleichen. Die Energie strömt nach asiatischer Vorstellung auf definierten Bahnen durch den Körper, den sogenannten Meridianen.
Auf diesen Leitbahnen liegen 365 Akupunktur-Punkte. Man kann sie bremsen oder anregen, beziehungsweise gestaute Energie wieder zum Fließen bringen. Das geschieht, indem feine Nadeln aus Edelstahl, Kupfer oder Gold in bestimmte Akupunktur-Punkte eingestochen werden. Wie lange die Nadeln an Ort und Stelle bleiben, hängt vom Behandlungsziel ab. Manchmal genügen wenige Minuten, teilweise dauert es auch zehn oder bis zu 60 Minuten.
Gemäß der westlichen Fokussierung auf die "Chemie im Körper", suchen hiesige Wissenschaftler nach körpereigenen Stoffen, die sie für den Effekt der Akupunktur verantwortlich machen können. Einige Studien weisen zu den Endorphinen, stark schmerzhemmenden, körpereigenen Substanzen. Die Beschränkung auf das rein stoffliche entspricht allerdings nicht der traditionell chinesischen Anschauung, die bei Diagnose und Therapie den ganzen Menschen einbezieht.