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07.08.2023
In der Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA“ erschienen ist, hatte die Hälfte der 1.379 starken Raucher täglich belastende Atemwegsbeschwerden wie Kurzatmigkeit, Husten, Schleimbildung und eine eingeschränkte Fähigkeit, sich körperlich zu betätigen. In Tests zur Diagnose von COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) schnitten sie jedoch „zu gut“ ab, um als krank eingestuft zu werden. Die Mehrheit der Personen mit Beschwerden hatte über die gesamte Studiendauer von fünf Jahren Symptome. Bei ihnen kam es zudem häufig zu vorübergehenden Verschlechterungen. Trotzdem gab es bei ihnen nicht mehr COPD-Diagnosen und auch keinen schnelleren Rückgang der Lungenfunktion als bei beschwerdefreien Personen.
„Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass ein großer Teil der rauchenden Personen an einer anhaltenden, symptomatischen Atemwegserkrankung leidet, die sich von COPD unterscheidet“, sagte Dr. Prescott Woodruff von der Universität Kalifornien in San Francisco. Sein Kollege James Kiley gab zu bedenken: „Auch bei Personen ohne Atemwegsbeschwerden und mit normalen Atemtests schadet das Rauchen der Lunge. Die Studienergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Raucherentwöhnung.“
COPD ist eine häufige Todesursache und geht meist auf Rauchen zurück. Laut einer Untersuchung der US-Gesundheitsbehörden wurde in den USA im Jahr 2020 bei etwa 12,5 Millionen Personen COPD diagnostiziert, vermutlich haben aber mehr als 18 Millionen Menschen eine eingeschränkte Lungenfunktion. COPD wird mit einem Lungenfunktionstest diagnostiziert, bei dem gemessen wird, wie schnell und effektiv eine Person ihre Lungen füllen und wieder entleeren kann. Wenn der Luftstroms behindert ist und der Patient innerhalb einer normalen Zeitspanne nicht ausreichend ausatmen kann, stellt der Arzt die Diagnose COPD.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2023.11676