22.08.2017
Steigt der Preis für eine Packung Zigaretten um einen Dollar an, beenden ältere Raucher mit einer 20 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit ihren Konsum. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Drexel University in den USA nach einer Auswertung von Raucherdaten aus einem Zeitraum von zehn Jahren. Für starke Raucher, die mehr als ein halbes Päckchen am Tag rauchten, zeigte sich zudem, dass sich bei einer Preiserhöhung um einen Dollar die durchschnittliche Anzahl gerauchter Zigaretten pro Tag um 35 Prozent verringerte. Bei den restlichen Rauchern sank die Menge nur um 19 Prozent, so das Ergebnis, das im Fachblatt Epidemiology veröffentlicht wurde. Dies könne damit zusammenhängen, dass starke Raucher die Auswirkungen eines Preisanstiegs stärker zu spüren bekommen und ihren täglichen Konsum deshalb eher einschränken, so die Wissenschaftler. Im Vergleich zum Preisanstieg hatte eine Verbannung von Zigaretten aus Bars und Restaurants keinen Effekt auf das Rauchverhalten der Studienteilnehmer. Eine mögliche Erklärung sei, dass sich ein Rauchverbot umgehen lasse, indem man nach draußen gehe oder zu Hause bleibe, so die Forscher. Bei einem höheren Preis sei das nicht so einfach.
Im Vergleich zu jüngeren Rauchern geben ältere Menschen, die schon lange rauchen, weniger häufig das Rauchen auf. Es sei daher anzunehmen, dass es sich bei ihnen um ein tief verwurzeltes Verhalten handle, das nur schwer zu ändern sei, sagt Studienleiterin Stephanie Mayne. Der gefundene Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Zigarettenpreise und einem Rauchstopp bei älteren Rauchern deute darauf hin, dass Zigarettensteuern ein effektiver Hebel sein könnten, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu fördern. Die Forscher vermuten zudem, dass sich ein Preisanstieg auch positiv auf jüngere Raucher auswirken könnte. Es gebe Studien, die darauf hindeuten, dass jüngere Raucher möglicherweise sogar noch sensibler gegenüber steigenden Kosten seien als ältere Raucher.
HH