11.04.2019
Schlechte Gewohnheiten abzulegen, gelingt zu zweit besser: Laut neuen Studienergebnissen haben Paare, die gemeinsam mit dem Rauchen aufhören, eine sechsfach höhere Erfolgschance als Raucher, die dies allein versuchen.
222 Herz-Patienten nahmen 16 Wochen lang an einem Programm zur Raucherentwöhnung teil und erhielten eine Nikotinersatztherapie mit Pflastern, Kaugummis oder Medikamenten. Ihre Partner wurden in die Studie mit einbezogen. Am Ende des Programms waren 64 Prozent der Patienten und 75 Prozent ihrer Partner rauchfrei. Zu Beginn waren alle Patienten und 45 Prozent ihrer Partner Raucher. Bei Paaren, die gemeinsam den Versuch unternahmen, mit dem Rauchen aufzuhören, war die Erfolgsrate 5,83-fach höher als bei Paaren, von denen es nur ein Partner allein versuchte.
„Das Rauchen aufzugeben kann ein einsames Unterfangen sein“, sagte Studienautorin Magda Lampridou vom Imperial College London, die die Ergebnisse auf einem wissenschaftlichen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie präsentierte. „Die Menschen fühlen sich ausgeschlossen, wenn sie bei der Arbeit die Rauchpause überspringen oder gesellschaftliche Anlässe meiden. Dazu kommen Symptome des Nikotin-Entzugs.“ Paare könnten sich gegenseitig von ihrem Verlangen ablenken, indem sie einen Spaziergang machen, ins Kino gehen oder andere Aktivitäten fördern. „Aktive Unterstützung funktioniert besser als nörgeln“, so Lampridou.
Leitlinien zur kardiovaskulären Prävention raten von Tabak in jeglicher Form ab: Personen, die mit dem Rauchen aufhören, halbieren damit ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
ZOU