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Reizdarm: Angepasste Ernährung ist wirksamer als Medikamente

ZOU  |  24.04.2024

Eine Studie der Universität Göteborg ergab, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom (IBS) stärker von einer Ernährungsumstellung profitieren als von Medikamenten. Dabei waren zwei verschiedene Ernährungsweisen ähnlich wirksam.

Junge Frau, löffelt Suppe.
Eine Low-Carb- oder FODMAPs-Diät kann Reizdarm-Beschwerden wirksam lindern.
© puhimec/iStockphoto

294 Personen mit Reizdarmsyndrom wurden in drei Gruppen unterteilt: Die erste Gruppe stellte ihre Ernährung auf wenig Kohlenhydrate (Low Carb) um, die zweite achtete auf wenige fermentierbare Kohlenhydrate (FODMAPs) und befolgte allgemeine Empfehlungen für Reizdarmpatienten, die dritte Gruppe erhielt eine optimale medikamentöse Behandlung.

In allen Gruppen hatte sich die Lebensqualität verbessert. Die Symptome waren ebenfalls zurückgegangen, jedoch in unterschiedlichem Maße: Bei 71 Prozent der Personen mit der Low-Carb-Diät hatten sich die Symptome deutlich verringert, bei 76 Prozent derjenigen mit FODMAP-armer Ernährung und bei 58 Prozent derjenigen mit optimaler medikamentöser Behandlung.

Bei einer Nachuntersuchung nach sechs Monaten waren viele der Personen in den beiden Ernährungsgruppen zumindest teilweise zu ihren vorherigen Essgewohnheiten zurückgekehrt. Trotzdem berichteten 68 bzw. 60 Prozent von ihnen von weniger Symptomen als zuvor.

„Mit dieser Studie können wir zeigen, dass die Ernährung eine zentrale Rolle bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms spielt, es aber mehrere alternative Behandlungsmethoden gibt, die wirksam sind“, sagt Dr. Sanna Nybacka von der Universität Göteborg, Erstautorin des Artikels in der Zeitschrift „The Lancet Gastroenterology & Hepatology“.

Ein Reizdarmsyndrom verursacht Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung in verschiedenen Kombinationen und von unterschiedlichem Schweregrad. Menschen mit Reizdarmsyndrom wird dazu geraten, kleine Mengen und häufiger zu essen sowie bestimmte Nahrungsmittel, Kaffee, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke zu meiden. Es gibt auch Medikamente, um die Magen-Darm-Symptome zu lindern, die jedoch Nebenwirkungen haben können.

Quelle: DOI 10.1016/S2468-1253(24)00045-1

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